Wegesrand

  • Samstags arbeitet beim Bäcker eine Frau, die hat eine Wut. Welcher Art die Wut ist lässt sich schwer bestimmen, denn die Frau verbirgt sie hinter einem ausdruckslosen Gesicht. Ihr Gesicht ist derart ausdruckslos, dass es schon wieder

  • Ich habe einen Termin irgendwo in der Stadt, wo ich sonst nur selten bin. Es sind noch ein paar Minuten Zeit, die Sonne scheint, da ist ein Bäcker mit drei Außentischen, der mittlere ist frei. Ach komm, denke ich, einfach mal was ungewöhnliches

  • Vor mir auf dem Radweg fährt ein alter Mann mit einem Roller. Es ist ein kleines Gefährt, kein batteriebetriebener E-Scooter und auch kein moderner Kickscooter, es ist ein Tretroller mit kleinen Rädern, ohne Schnickschnack und englische

  • Die Gräser blühen in diesem Jahr besonders schön. Viel zu selten schenke ich den Gräsern Zeit. Nein, viel zu selten schenke ich mir Zeit bei den Gräsern. Dabei blühen sie in diesem Jahr so ganz besonders schön.

  • An der Bushaltestelle steht eine Frau und guckt auf ihre Armbanduhr. 
Sie ist gerade dort angekommen, heran geeilt, bloß den Bus nicht verpassen und nun ist sie seltsam ausgebremst, der ganze Schwung vom beeilen schwappt noch heran, während der

  • Vom schönsten Meeresschwimmbecken, an dem ich einmal war, habe ich leider kein Foto. Ich erinnere mich, dass ich damals sehr bedauert habe, keine Kamera dabei zu haben und wie ich mühsam versucht habe, mir diesen Umstand schön zu reden. 
Das

  • Beim Tierarzt am Empfang sitzt eine Frau direkt neben der Eingangstür und wartet. Zu ihren Füßen hockt ein Hund, der ist mittelgroß und grau. Ich kenne mich mit Hunden nicht aus; dieser hier ist einer ohne Fell. Also Fell im Sinne von Haaren.

  • Der Kuli ist alle, zack, wie das immer plötzlich geht denke ich, eben schreibt er noch normal und dann, unvermittelt, kommt nur noch Ungefähres in blassblau. Man hat die Hoffnung dass es noch für dieses eine Wort reicht oder auch noch für das

  • Neulich habe ich Fotos an einer Bühne gemacht. Auf der Bühne die Band, vor der Bühne das Publikum, dazwischen ich mit meinen Kameras im sogenannten Graben. Gerade wird die Zugabe gespielt. Nach einem tobenden Konzert mit Konfetti und

  • Wie ich so draußen auf der Holzbank sitze fällt mir plötzlich eine Erinnerung vor die Füße. Unvermittelt, zack, ist sie da, keine Ahnung aus welcher Richtung sie sich herangepirscht hat – es wird schon irgendetwas gewesen sein, ein

  • Früher einmal war ich Kostümbildnerin beim Film. Viele Jahre meines Lebens habe ich mit dieser Arbeit verbracht und noch immer räume ich die Überbleibsel davon auf. Neulich ist mir dabei eine Tasche in die Finger gefallen: aus Plastik, mit

  • Die Sehnsucht treibt mich in die Weite. Nichts hören außer den Wind am Ohr und den Kies oder den Sand, der unter meinen Füßen knirscht. Manchmal riecht es nach Diesel wenn ein Schiff vorbeifährt, fast wie in einem Hafen am Meer. Wenn das Schiff

  • An jedem Tag meiner Einsiedler-Woche in Domburg Anfang Januar gehe ich am Strand entlang. Ich gehe zu unterschiedlichen Zeiten, das Wasser kommt und geht ebenso zu unterschiedlichen Zeiten. Da sind das Meer und ich uns einig; der Strand ist

  • Der Tag beginnt dämmrig und er bleibt es auch. Irgendwann zieht sogar Nebel heran. Oder fällt er herab? Heißt es nicht „der Morgennebel steigt auf“? Aus welcher Richtung aber kommt der Mittagsnebel? Lauter so Fragen, und das in meinem Alter. Das

  • Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung wie das jetzt hier weitergeht. Der lang gewünschte Blogumzug ist endlich geschafft, aber es rumpelt noch an einigen Stellen. Kleinere Anpassungen, die Gestaltung und Anwenderfreundlichkeit betreffen, stehen

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