• What I saw today

    Ein Blog in den ich regelmäßig reingucke ist „What I saw today“ von Richard Haines. Er stellt modische Skizzen des ‚endless runway‘ New York ins Netz; bevorzugt von jungen Männern. Als Janis und Marvin (vlnr) an mir vorübergehen ist mein erster Gedanke dass die beiden so aus diesem Blog herausgestiegen sein könnten. Erst dann merke ich, dass sie dieselben Jacken tragen, und nun bin ich neugierig, denn ich wüsste auch gern ob die beiden Brüder sind. Und das sind sie; einer ist 19, der andere 22, einer studiert BWL,  …

  • Im Salon von Lady Helga

    Am Freitag hab ich sie besucht; die Dame vom Block. Lang geplant ist es endlich wahr geworden, und ich kann durchaus sagen dass ein Besuch keineswegs reicht, um auch nur annähernd den Kosmos dieser beonderen Frau zu erfassen. Viel hat sie mir erzählt, und allerlei gezeigt. Da ist Sprunghaftigkeit natürlich vorprogramm- iert, und so kamen wir von diesem zu jenem, dann wieder zu ganz anderem und noch mal an den Anfang zurück. „Na jetzt kannst Du ja einiges schreiben über mich“ hat sie irgendwann gesagt. Und so sehr das in der  …

  • Nachklang

    Bara ist mir schon vor ein paar Tagen aufgefallen, und es war in einem der seltenen Momente wo ich meine Kamera nicht dabei hatte. Deswegen freut es mich dass ich sie wiedersehe und diesmal auch ansprechen kann. Viel Zeit hat sie nicht, aber ich erfahre dass sie Pianistin ist. Bei youtube kann man sie spielen hören, und da stelle ich beeindruckt fest dass sie für zB. für Jenseits der Stille am Piano ge- sessen hat.Ihre Brille ist ein Original aus den 50igern; die Steine hat sie selber drauf geklebt. Ihre Halskrause hat sie ebenfalls selbst  …

  • African Queen

    Hier ist sie wieder; die Dame vom Block. Manchmal ist die zufällige und reale Begegnung einfach unkomplizierter als Mailbox-Ping-Pong, und so habe ich mich sehr gefreut als ich heute am Ende der Strasse eine unverwechselbare Person auf mich zukommen sah. Und diesmal haben wir uns auch ganz richtig und fest verabredet, und ich freu mich drauf, dann endlich ihre Bilder, andere Kunstwerke und vielleicht den einen oder anderen Hut zu Gesicht zu bekommen. Mit dem Leoparden-Exemplar hat sie übrigens wenige Minuten zuvor einen Hund erschreckt der  …

  • Acht Frauen

    Nala ist 15 und in Eile. Ihre Kleidung mixt sie gerne wild und bunt zusammen, und bequem muss sie sein. Der Schal den sie trägt ist übrigens kein FC-Schal, sondern von „Ihr seid Künstler“, einer Initiative für den Erhalt des Schauspielhauses. Theater spielt Nala auch selber gern; seit einigen Jahren ist sie in einer Schauspielgruppe, und momentan proben sie „Acht Frauen“, nach dem Film von Francois Ozon, den ich unbedingt empfehlen kann. Hier gibt’s den Trailer. Auf ihrem Kopfhörer ist gerade Wonderwall von  …

  • Back in the days

    Gefühlt kann es nicht mehr als eine Minute sein in der ich Ulla anspreche, fotografiere und schnell noch was frage. Sie hat einen Termin und da will sie nicht zu spät kommen. Naja, vermutlich sind es dann doch 3 oder 4 Minuten in denen sie mir verrät dass sie die 30er und 40er Jahre nicht nur liebt sondern auch lebt. Ihre Kleidung ist ausschließlich Vintage, oder aber wird nach alten Schnitten angefertigt. Auch ihre Möbel sind Art Déco: „Es gibt da eine ganze 30er bis 50er Szene, da werden Oldtimer gefahren, die Wohnung ent-  …

  • Fülle

    Noch ein Post mit drei Bildern; ich bin derart fasziniert von Paulas Ausdruck im ersten Bild, dass ich kaum den Blick ab- wenden kann. Sie ist 15 und natürlich geht sie noch zur Schule. Wenn die dann mal vorbei ist würde sie gern Schauspielerin werden, und auch jetzt schon spielt sie in einer Theatergruppe mit. „Film würde mich aber auch interessieren.“ sagt sie. Außer- dem macht sie seit einer Weile Judo, und zuvor hat sie 5 Jahre lang Fußball gespielt; Abwehr. Das findet sie aber nicht so lang, verglichen mit den anderen. Und  …

  • Karibik am Karfreitag

    Ich stehe gerade so an der Strasse und warte, als Frau S. in mein Blickfeld kommt. Ganz abrupt nähere ich mich ihr und bin selbst an einen dieser Fußgängerzonen- interviewer erinnert. Deswegen rechne ich eigentlich damit, dass sie einfach weiter geht, zumal sie in Begleitung ist. Aber; wie schön, sie hört mir interessiert zu und willigt ein. Frau S. ist Lehrerin an einer Hauptschule. Wie das so ist möchte ich gerne von ihr wissen: „Anstrengend ist das“ antwortet sie mit einem klugen Lächeln. Ihre Kleidung wählt sie gern nach  …

  • Off the court

    Paul und Daniela bewegen sich gern. Und viel. Paul ist Streetballer, und das ist mehr als nur ein Sport; es ist eine Lebens- einstellung und das meiste in seinem Leben dreht sich auch genau darum. Ich kann nicht behaupten, dass ich in der Kürze der Zeit annähernd erfasst hätte worum es da genau geht, aber erfahren kann man einiges auf der Streetball-Seite samt Blog und TV, wo Paul auch moderiert. Paul auf großerFahrt mit seinen Jungs gibts dort in Episode 12 zu sehen; Reiseziel war Moskau.Daniela tanzt Urban Dance Styles. An der  …

  • Retro

    Immer wieder sehe ich ältere Herren die, ohne es zu beabsichtigen, gemäß dem Trend der „Szene“ gekleidet sind. Dabei sind sie die originalen Vorbilder des Retro-styles,die noch tragen, was wieder modern geworden ist irgendwann. Dieser Herr ist Schlesier, was unschwer an seinem speziellen Akzent zu erkennen war. Er ist gelernter Anstreicher und Klempner. „Gesundheit“ das ist ihm wichtig; „…für mich und meine Frau wünsch ich mir Gesundheit.“ Ein hintergründiger schalkhafter Humor blitzt bei allem  …

  • A better choice

    Tina ist Make-up Artist, legt privat aber Wert auf Natürlichkeit. Sie trägt gern Baggy-Klamotten, und ist heute für ihre Verhältnisse richtig hell angezogen. Im Leben entscheidet sie immer mehr selbst was passiert und was nicht „…das hat auch was mit dem Alter zu tun.“sagt sie „Ich bin ein sehr neugieriger, offener Mensch, aber ich suche mir immer genauer aus was ich will und was nicht.“ Apropos Alter; ich kann sie recht schwer einschätzen, und frage ob sie gerade anfängt in ihrem Beruf. Den übt sie aber schon  …

  • Design und Realität

    Kate ist Schottin, sie kommt aus Glasgow. In Köln studiert sie gerade 2 Semester Design im Uni-Austausch an der KISD. Begonnen hat sie mit Produktdesign und interessiert sich zunehmend für Service-Design; dabei steht der Mensch als Anwender bzw. Empfänger einer Dienst- leistung im Vordergrund. Das klingt nach einer guten Sache; eine Dienstleistung besteht aus materiellen und nicht- materiellen Komponenten, und die werden verwoben zu einem Gesamtkonzept. In einem interessanten Artikel zum Thema, verfasst von Prof. Birgit Mager, die auch an  …

  • De Pief

    Hier also die zweite Hälfte des gut befreundeten Paares, von dem ich kein gemeinsames Foto gemacht habe… Pief wird der Herr genannt, und das liegt daran, dass er nur selten ohne Pfeife anzutreffen ist. Man kann sagen er ist ein Kölsches Urgestein; „Ich bin gelernter Maler und Anstreicher, hab aber dann 30 Jahre ein Antiquitätengeschäft an der Aachener- strasse gehabt, und später hab ich noch angefangen Möbel zu designen. Die waren dann aber futuristisch. Pief-Design, guckense mal im Internet.“ Hab ich gemacht, und da  …

  • Der die Pfeife raucht

    Unfotogen sei er, meint dieser Herr, lässt sich aber auf den Versuch ein. „Ja, Sie machen da schon was draus … die können Sie ruhig nehmen, die Bilder.“ sagt er, nachdem er sie prüfend angesehen hat. Soeben kommt er vom Besuch eines Kollegen, den er immer trifft wenn er in Köln zu Besuch ist. Eigentlich ist er selbst ja Kölner, aber sehr lange schon arbeitet er in Leipzig: „Ich bin direkt nach dem Mauerfall mit ein paar anderen hingegangen, im Auftrag der Regierung.“ Eine Steuerberatungsgesellschaft führt er  …

  • Reisetagebuch

    Den Frühling hab ich gesucht – den Herbst hab ich gefunden. Dieser freundliche Herr ist gerne unterwegs, und so kommt es auch, dass seine Kleidung eine Art Landkarte darstellt; die Schuhe sind aus Meran, der Pulli ist aus Innsbruck, Hut und Jacke sind aus Miltenberg am Main, und zumindest die Jacke ist schon über 25 Jahre alt. Die Schweiz, Italien und Österreich sind offensichtlich seine liebsten Reiseziele; alle möglichen Ortsnamen hageln auf mich ein, und für meine erkennbare Unkenntnis ernte ich ratlos tadelnde Blicke.  …

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