Also Handwerk ist mir einfach sympathisch. Und gelebte, getragene Arbeitskleidung fasziniert mich; echter gekleidet zu sein geht ja kaum. Olaf ist Schreiner und auf seinem kurzen Weg zwischen Werkstatt und Sägehalle sehe ich ihn von weitem die Strasse entlang gehen. Ich warte geduldig ab bis er den Rückweg antritt. Wieder jemand den ich von der Arbeit abhalte, aber diesmal frage ich doch schnell was in seinem Leben wichtig ist; „Gute Frage…“ ist die Antwort; „im Moment meine kleine Tochter, die seit 7 Monaten auf der Welt ist. Da hat sich viel geändert seitdem…“
Vielleicht ist es Olaf’s Tweedkappe die mich sofort an ein Foto von August Sander erinnert, an den ich wiederum nun hier erinnern möchte. Mit seiner Serie Menschen des 20.Jahrhunderts hat er nicht nur Fotogeschichte geschrieben, sondern ist auch der Pionier der Streetfotografie. Auf der Documenta 11 von 2002 hat Fiona Tan mit ihrem Projekt „Countenance“ zeitgenössiche Portraits präsentiert, die sich ausdrücklich auf Sanders Werk beziehen. Und ich habe damals gefühlt stundenlang auf der Holzbank gegenüber der Leinwand gesessen, abgetaucht in die Video-Slideshow: Menschen und Gesichter.
Vielleicht ist es Olaf’s Tweedkappe die mich sofort an ein Foto von August Sander erinnert, an den ich wiederum nun hier erinnern möchte. Mit seiner Serie Menschen des 20.Jahrhunderts hat er nicht nur Fotogeschichte geschrieben, sondern ist auch der Pionier der Streetfotografie. Auf der Documenta 11 von 2002 hat Fiona Tan mit ihrem Projekt „Countenance“ zeitgenössiche Portraits präsentiert, die sich ausdrücklich auf Sanders Werk beziehen. Und ich habe damals gefühlt stundenlang auf der Holzbank gegenüber der Leinwand gesessen, abgetaucht in die Video-Slideshow: Menschen und Gesichter.
Trade is simply likeable to me. And used looking and well-worn workwear keeps fascinating me. To be dressed more genuine is hardly possible. Olaf is a carpenter and on his short way from the workshop to the space with the sawing machine I spot him as he walks along the street. Patiently I wait until he’s on his way back. Although he’s again someone I keep away from work I ask my favorite question; „What is your life about?“ „Good question…“ he replys, „at the moment it’s my little daughter, who came into the world seven month ago. A lot has changed since then…“
Maybe it’s the tweed-cap of Olaf, which reminds me on a photo of August Sander, on whom now I want to remember. With his series of ‚people of the 20. century‚ he did’nt only make photohistory, but also is the pioneer of street-photography. At the documenta 11 from 2002 Fiona Tan presented contemporary portraits with her project „Countenance“, which was explicitly related to Sanders oeuvre. And I remember me sitting for hours on the wooden bench in front of the screen, disappearing in the video-slideshow; people and faces.
Maybe it’s the tweed-cap of Olaf, which reminds me on a photo of August Sander, on whom now I want to remember. With his series of ‚people of the 20. century‚ he did’nt only make photohistory, but also is the pioneer of street-photography. At the documenta 11 from 2002 Fiona Tan presented contemporary portraits with her project „Countenance“, which was explicitly related to Sanders oeuvre. And I remember me sitting for hours on the wooden bench in front of the screen, disappearing in the video-slideshow; people and faces.
Ich habe mir vor Jahren mal eine Postkarte von einem Bild von August Sander gekauft "Der Abiturient" war es, glaube ich. Ja, du hast recht, irgendwie sind seine Portraits der Anfang der Streetphotography. Und dein "Handwerker" gefällt mir auch sehr gut, so ehrlich und schön.
Vielen vielen Dank für den Hinweis auf August Sander, den ich davor gar nicht kannte! Beeindruckender Fotograf! (Soweit ich das nach dem ersten Googeln beurteilen kann…)
"Und gelebte, getragene Arbeitskleidung fasziniert mich; echter gekleidet zu sein geht ja kaum." Das ist ein wunderbarer Gedanke über die Kleidung.
sweet!! die kappe sieht aus, als wäre sie aus dem sehr schönen hutladen auf dem friesenwall. erinnere ich mich falsch, oder hast du auch mal die hutmacherin fotografiert?
damn hot.
@judith; ja stimmt; gibt's unter
Hutmacherhandwerk
zu sehen…na, du kennst dich ja aus hier…
@demoiselle libelulle; Sander hat seinen "Rubriken ja Namen gegeben,mein Handwerker ist also auch ein Zitat.
@pip; …ist wirklich ein thema, das mich fasziniert…da lockt doch die neue 'Kategorie' 🙂
Was für ein schöner Post. Danke für die Hintergrundinfo. Den Blick zu weiten finde ich immer super!
Durch Liisa habe ich dies Weblog entdeckt und freue mich an den schönen, heiteren Photos, den natürlichen Gesichtern, den verrückten und normalen, ausgehfeinen und arbeitsgezeichneten Kleidern.
Köln ist zwar nicht nebenan für mich, aber eine mehrmals gern besuchte Stadt.
Als ich das erste Bild sah, dachte ich zunächst, er wäre DJ! 🙂
@anonym; ja, das fand ich auch ganz interessant, dass er eigentlich ganz hip aussieht, auch mit den kopfhörern, aber dass es eben "arbeit" ist.
@kalliopevorleserin; das freut mich! 🙂 herzlich willkommen 🙂
Déjà-vu… hehe
http://pillepopstar.com/?p=319
It is these kinds of subjects that make your blog so unusual!
@bOb; wie nett! schön, auch mit Kind zu sehen!
@Mim; thanks; I'm glad there are so many who appreciate it!
noch mehr zufälle…
http://i186.photobucket.com/albums/x169/100malemodels/gucci_1.jpg
@anonym: ??? da wär ich aber platt! ist das so? verblüffende ähnlichkeit..
In der Tat verblüffende Übereinstimmungen…tjaja, der harmlose Handwerker von nebenan…macht ihn mir aber umso sympathischer, wenn das alles so sein sollte.
Der verwegene Blick ist jedenfalls wirklich gekonnt, Olaf!
Ich muss es jetzt doch noch loswerden: Er sieht so unglaublich toll aus. Ich bin jedes Mal fasziniert!
By the way:
Das sind keine Kopfhörer sondern Ohrenschützer gegen Lärm. In einer Sägehalle kann es zuweilen ganz schön laut sein.
@anonym; ja, schon klar..das ist ja genau der Punkt, dass es eben keine Kopfhörer sind. Hab ich mich falsch ausgedrückt…
Hallo! Ich bin erst letztens auf deine Seite gekommen und finde sie ganz prima. Von dem Fotograf August Sander hatte ich noch nie gehört. Sehr schöne Fotos von ihm. Ich mag auch ganz besonders die Fotos von Günter Rössler. Ich leibe auch die Mode der 30er- 40er Jahre. Die Möbel, Musik der Zeit. Jedoch nicht die polit. Ansichten der Zeit, die ja heute leider noch ,oder wieder verbreitet sind.
Ich wünsche dir ein schönes Jahr und bin gespannt auf deine Fotos und Kommentare