Kunst Musik Präsenz

Es gibt so Begegnungen der besonderen Art, und diesen Mann zu treffen war auf jeden Fall eine solche. Mit scharfsinniger und herzlicher Wortgewandtheit erzählt er die interessantesten Dinge und ein reger Austausch über verschiedene Themen lässt uns noch zusammen dastehen, als die Dunkelheit endgültig hereingebrochen ist. Gestützt auf seinen Stock und mein Fahrrad berichtet er von seinem Leben als Musiker, und seinem Interesse für Kunst. Klavier und Orgel sind seine Instrumente, und mit einem festen Freundeskreis besucht er regelmäßig Museen und Ausstellungen. Da gibt es dann auch lebhafte Diskussionen über die unterschiedliche Betrachtungsweise von Kunst. „Nur mit Ratio kommt man da nicht weit. Der erste Zugang muss ganz unmittelbar sein, erst dann darf das denken beginnen.“ Unmittelbarkeit ist ohnehin ein Zustand den er wichtig findet; „Gegenwärtigkeit und Präsenz, darum gehts“. Täglich arbeitet er 3-4 Stunden an Collagen, die er aus allen möglichen Materialien zusammenstellt; Papier, Textilien…was ihm passend erscheint.
Den braunen Beutel hat er übrigens selbst genäht.
There are these meetings which are extraordinary, and talking to this man definitely is one of them. Sharp-minded and with heartful eloquence he tells most interesting things about his life and an interesting speach about different topics keeps us standing together till it finally is dark outside. Supported by his walking stick and finding hold on my bike he tells me about his life as a musician and his interest in arts. Piano and the organ are the instruments he plays, and with a circle of friends he visits museums and exhibitions. Afterwards they have vivid debates about the different way of observing art: “ The first approach has to be very directly before you start reflecting and see it rational.“ Immediacy is an important state of mind anyway: „Presence is the thing to be aware of“. Each day he works for 3 or 4 hours on mashups, he puts together out of papers or textiles or whatever seems to be interesting to him.
The brown bag, by the way, is selfmade by him.

9 Comments

  • schwerkraft sagt:

    Hab' ich das Prinzip von deinem Blog verstanden? du frägst wildfremde Leute, die "anders angezogen" sind, ob du sie fotografieren darfst und ob sie was von sich erzählen? Das ist ja hoch interessant. Muss dich gleich mal verfolgen. 🙂

  • Mim sagt:

    I think of you talking to a new friend as the dark comes on!

  • Guter Text, aber die Bilder gefallen mir aufgrund der Starken "Körnung" oder wie man es nennt, nicht so…

  • Esra sagt:

    Klavier und Orgel… Lustig, ich habe auch mit Musik zu tun, aber dass er noch selber näht, das ist schier unglaublich 🙂
    Wirklich schön und interessant, vielen Dank!

    Liebe Smilla, ich habe dir bei Bart Beat eine Frage gestellt, hast du sie vielleicht übersehen?
    Die Frage ist vielleicht blöd, aber es wäre nett, wenn du mir trotzdem ein Tipp geben könntest. Ich bin normalerweise ein offener Typ, aber die Leute mit der Kamera zu "belästigen", muss man sich auch erstmal trauen…

    Danke und lG
    Esra

  • smilla sagt:

    @esra; sorry, ich hab im moment so viel zu tun, und bin nicht dazu gekommen…Mein Tipp ist möglichst unverstellt und echt auf die Menschen zuzugehen. Trau dich einfach mal, was kann schon passieren? Ein Patentrezept gibt es nicht, weil ich mich zB auch jedem Menschen etwas anders annähere, je nach dem was so rüberkommt von denen die mir auffallen.Das kann ganz unterschedlich sein..

    @spiegelreflex; ja, ich weiß was du meinst, und mir gehts genauso. Aber das Foto deswegen nicht zu nehmen fand ich auch nicht richtig.

    @schwerkraft; Ja 🙂 genau, so ist das. Schön dass es dir gefällt!! Und du spielst also auch mit den Füßen Klavier? 🙂

  • Anonym sagt:

    Schön, dass es nicht immer die jungen Mädchen und hippen Jungs sind, die du abbildest! Der ältere Mann ist sehr interessant. Ich finde es auch gut, dass du Menschen auswählst, die sich nicht übertrieben verkleiden (abgesehen von Karneval), sondern als Person in ihrer Kleidung zu erkennen sind. Es macht Spaß, diese entspannten und unverkrampften Gestalten anzusehen, gerade weil theatralischere Outfits oft so abgeschirmt und unnötig trotzig wirken. Deine Fotos sind da ganz anders, machen neugierig.

  • Anonym sagt:

    dass dieser ältere herr täglich an seinen collagen arbeitet, das ermutigt mich sehr zu ähnlichem. wahrscheinlich hat der seinen inneren zensor längst überwunden oder kannte ihn gar nicht. dein blog durch frau-tv kennengelernt und in meinem blog weiter empfohlen- es gucken ja nicht alle diese sendung:-)
    hatte bisher nur den sartorialisten in meiner blogroll- hat der dich auf diese idee gebracht oder kamst du allein drauf?
    jedenfalls wunder-wunder-wunder-BAR!

  • smilla sagt:

    @wildgans; oh, danke für die Empfehlung! Woher bzw wie genau diese Idee kam weiss ich gar nicht mehr soo genau. Jedenfalls war sie schon sehr lange in meinem Kopf, bevor ich sie umgesetzt habe; und da hat der Zensor den du ansprichst auch einiges zu beigetragen, dass es so lang gedauert hat 🙂 Es gibt ja inzwischen auch zahlreiche Streetblogs. Für mich ist aber die Bandbreite wichtig, und naja, eben nicht nur "Fashion"
    Freut mich, dass es dir gefällt.

    @anonym; freu mich über deinen Kommentar! Es ist immer schön zu merken, dass ich mit meinen Bildern oder dem Blog auch so verstanden werde, wie's gemeint ist. "Theatralisch" sind ein paar ja auch gekleidet.

  • PaulaQ sagt:

    Also, ich bin jetzt schon zum wiederholten Male an genau diesem Bild hier hängen geblieben. Ich finde es genau so wie es ist wunderschön! Mir gefällt auch der Hintergrund von der "Ganzkörperaufnahme" sehr gut!

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