„Ich sehe immer das Gute im Leben. Jetzt gerade freue ich mich, dass mich eine schöne Frau anspricht.“ Damit meint Herr B. mich, und seine Worte formuliert er mit spielfreudigem und gewitztem Charme, den er in 87 Lebensjahren stetig zu verfeinern nicht müde geworden ist, wie mir scheint.
Früher war Herr B. Computerentwickler. Er hatte eine eigene Werkstatt, in der er Computer gebaut und Schnittstellen entwickelt hat. „Ich habe noch ein paar alte Maschinen, das wäre auch interessant für Sie zum fotografieren.“ sagt er, und lädt mich ein, ihn zu besuchen. Fotografiert hat Herr B. früher auch: „Natürlich analog. Ich hab schöne Aufnahmen gemacht, die kann ich Ihnen dann auch zeigen.“ Einmal war er in Kanada bei den Niagarafällen: „Das war etwas ganz besonderes. Ich hab fotografiert, und ich hab mir dabei Zeit gelassen.“ Seine Begleitung musste warten, das war ihm damals egal: „Ich dachte mir, hier kommst du ja nie wieder hin.“
Auf seine Kleidung legt Herr B. wert: „…aber nicht zu viel. Es muss ordentlich sein, aber nicht pedantisch.“ In seinem Schrank hat er noch über 20 Anzüge, die er allerdings fast nie trägt, wie er mit Bedauern feststellt. „Und ich hab sicher 60 Hemden. Meine Frau hat mir immer Hemden gekauft.“
Zum Abschied geben wir uns die Hand, und Herr B. verspricht, dass er mich anruft.
Früher war Herr B. Computerentwickler. Er hatte eine eigene Werkstatt, in der er Computer gebaut und Schnittstellen entwickelt hat. „Ich habe noch ein paar alte Maschinen, das wäre auch interessant für Sie zum fotografieren.“ sagt er, und lädt mich ein, ihn zu besuchen. Fotografiert hat Herr B. früher auch: „Natürlich analog. Ich hab schöne Aufnahmen gemacht, die kann ich Ihnen dann auch zeigen.“ Einmal war er in Kanada bei den Niagarafällen: „Das war etwas ganz besonderes. Ich hab fotografiert, und ich hab mir dabei Zeit gelassen.“ Seine Begleitung musste warten, das war ihm damals egal: „Ich dachte mir, hier kommst du ja nie wieder hin.“
Auf seine Kleidung legt Herr B. wert: „…aber nicht zu viel. Es muss ordentlich sein, aber nicht pedantisch.“ In seinem Schrank hat er noch über 20 Anzüge, die er allerdings fast nie trägt, wie er mit Bedauern feststellt. „Und ich hab sicher 60 Hemden. Meine Frau hat mir immer Hemden gekauft.“
Zum Abschied geben wir uns die Hand, und Herr B. verspricht, dass er mich anruft.
„I always see the good in life. Right now I’m happy, that a pretty woman approaches me.“ Mr. B. talks about me, and he says it with playful and shrewd charme, which he obviously didn’t grew tired to cultivate in 87 years, as it seems to me.
Formerly Mr. B. used to work as a computer-developer. He was running his own workshop, constructing computers and developing interfaces. „I still own some old machines, they would be interesting for you to take photos of.“ he says, and invites me to visit him one day. Mr. B. was taking photographs himself when he was younger: „Analog, of course. I took nice pictures; I could show them to you as well.“ Once he travelled to Canada, visiting the Niagara Falls: „That was very special. I took my photos, and I took my time.“ His companion had to wait for him, but Mr. B. didn’t care: „I thought to myself, that I probably never would come back to this place.“
Mr. B. cares about his clothes: „…but not too much. They have to be proper, but I’m not pedantic.“ In his closet he still keeps about 20 suits, which he hardly ever wears, as he regretfully notices. „And I have got about 60 shirts, for sure. My wife always used to buy shirts for me.“
When we say good bye we shake hands, and Mr. B. promises to give me a call.
Formerly Mr. B. used to work as a computer-developer. He was running his own workshop, constructing computers and developing interfaces. „I still own some old machines, they would be interesting for you to take photos of.“ he says, and invites me to visit him one day. Mr. B. was taking photographs himself when he was younger: „Analog, of course. I took nice pictures; I could show them to you as well.“ Once he travelled to Canada, visiting the Niagara Falls: „That was very special. I took my photos, and I took my time.“ His companion had to wait for him, but Mr. B. didn’t care: „I thought to myself, that I probably never would come back to this place.“
Mr. B. cares about his clothes: „…but not too much. They have to be proper, but I’m not pedantic.“ In his closet he still keeps about 20 suits, which he hardly ever wears, as he regretfully notices. „And I have got about 60 shirts, for sure. My wife always used to buy shirts for me.“
When we say good bye we shake hands, and Mr. B. promises to give me a call.
ich weiß nicht warum, aber den herrn b. möchte ich am liebsten knuddeln, weil ich seine art so reizend finde!
irgendwie hat er den schalk im nacken, toll!
Wow, echt toll. Deine Fotos sind toll. Die Menschen, wow, echt voll beeindruckt.
Oh ja, bitte lass uns von dem Besuch bei ihm wissen, wenn er stattgefunden hat!
Mich hingegen hat meine damalige Gastfamilie nicht verstanden, als ich bei einem Ausflug mit den anderen SchülerInnen NUR eine Handvoll Fotos vom Giant's Causeway (Nordirland) gemacht habe, weil ich die Eindrücke lieber nur genießen wollte ohne Linse vor den Augen… (Aber nicht falsch verstehen, Smilla, ich schätze Deine Fotos sehr und wäre auch gespannt auf die Niagarafälle, festgehalten von Herrn B.!)
Anna, kann ich verstehen, geht mir auch oft so. Obwohl ich ja nun selbst immer ne Kamera dabei hab. Trotzdem, ich wundere mich auch oft, wenn ich Leute mit permanent filmen sehe, und denk mir, dass sie eigentlich grad was verpassen.
Sehe da eine gewisse Ähnlichkeit mit Herrn Pleuger! Lg Bara
So viele interessante Menschen, an denen man tagtäglich vorbeiläuft, ohne auch nur den Hauch von Interesse oder einer Chance, sie näher kennenzulernen. Du ergreifst diese Chance und dafür danke ich Dir!
ich will computerfotos von dir!!1elf 😀 toll, wohnungen/häuser/… von 'fremden' menschen über dich kennenzulernen, smilla.
ach, und ich versteh' vor allem die leute nicht, die permanent filmen, mit handykamera, wenn sie auf konzerten sind…. die quali ist scheiße und außerdem können sie gar nicht richtig genießen. komisch, solche leute.
Bara, stimmt…jetzt wo Du's sagst…
rebhuhn; mal sehen obs klappt, ich würd mich freuen jedenfalls
geradinemcc: danke sehr und bitte, gern 🙂
Mr. B. charmed me too. He's in style, a timeless look.
Be well and good luck with your next subject . . .
Mim; yes, doesn't he have a great style?
…thanks for your wishes; I've had great luck today, meeting an old man with a fascinating life
Danke, dass bei Dir auch Menschen jenseits der 30er-Grenze Beachtung finden…
Ob Herr B. sich wohl immer noch ab und zu mit Computertechnik beschäftigt? Würde mich schwer beeindrucken, er ist viermal so alt wie ich, und ich habe ja selbst schon den Faden verloren… die Werkstatt würde mich definitiv auch interessieren.
Das, was er da von den Niagarafällen erzählt, ist eigentlich das Beste, was man machen kann, finde ich. So hat er Zeit für gute Fotos und kann trotzdem genießen, was er sieht. Ich fotografiere Konzerte; da geht das leider nicht. Manchmal wird dann aber eben ein Moment nicht festgehalten, weil ich gerade lieber selbst am Konzert teilnehmen wollte und die Kamera weg gelegt hatte. Einer der Gründe, warum ich es wahrscheinlich gar nicht so toll fände, Berufsfotograf zu sein.
Konzertheld; ich glaube gedanklich auf jeden fall. Leider hat er noch nicht angerufen, aber es ist ja ein Besuch geplant. Dann frag ich ihn.
Das mit dem fotografieren ist ja so eine Sache, genau um den Spagat, den du beschreibts geht's ja letztendlich, wenn man nicht, was ich auch oft mache, einfach die Kamera mal in der Tasche lässt, damit man nicht die Gegenwart verpasst. Andererseits ist das Fotografieren auch eine schöne Möglichkeit sich mit Orten und Momenten zu verbinden, sich noch mal anders anzunähern.
Denn man bildet ja nicht bloß 1:1 ab.
Es geht ja drum, das was man 'in Echt' sieht so aufs Foto zu übersetzen, dass die Stimmung auch rüberkommt. Ein sehr, sehr spannendes Thema, das mit dem 'fotografieren oder nicht'
Imke; immer sehr gerne:-)