Vom anderen Stern

Also, dieses Jahr werden wir einfach nicht recht warm miteinander, der Karneval und ich. Dabei folge ich dennoch beinahe täglich seinem Ruf und begebe mich unverzagt auf lange Fußmärsche quer durch die Stadt. ‚Jaa‘, denke ich, ‚Heute‘, denke ich, ‚da mach ich mal so richtig viele Fotos.‘ Allein; der Funke will nicht überspringen, mitten im Getümmel. Ich laufe mit der Kamera umher und statt unentwegt zu fotografieren denke ich, ‚Mmh, kann man fotografieren. Muss man aber nicht.‘
Well, it’s not too easy for me to take to carnival this year. Though; I accept i’s call almost every day, starting endless strolls throughout the city. ‚Yeah‘ I think to myself, ‚Today I’ll take loads of pictures.‘ But: somehow I don’t catch fire, there, among the partypeople. I walk around with my camera and instead of shooting pictures nonstop, I think: ‚Well, I could take a picture. But there’s no need to.‘

 

Die Schuld daran (etwas in mir zwingt mich, effiziente Spurensuche nach den Gründen zu betreiben), suche ich mal im Außen, mal im Innen, sprich bei mir. Es ist – Überraschung – viel leichter zu denken „Alle doof verkleidet.“, als – eher unschön – ratlos heim­zukehren und sich unzufrieden zu fragen, ob man Tomaten auf den Augen hat, oder gar verklebte Humorbahnen.
Nunja,  ein paar Fotos habe ich dann doch gemacht; da, vom meinem Stern aus, auf dem ich wohl gerade unterwegs bin.
Weiter gehts, bitte hier entlang…
In some moments I blame myself, in some moments I blame the others (something inside forces me to find out the reasons). It is – surprise – much easier to say ‚Oh, they’re all dressed up so boring.‘ than coming back home, dissatisfied, wondering if I lost the ability to use my eyes, or, even worth, if I lost my sense for humor.
Well, I took at least some pictures, from the planet I obviously stay on, currently.
See more, please follow…

 

 

 

 

 

 

 

12.02.2013

19 Comments

  • A-M sagt:

    Für mich als Bremerin ist es immer total faszinierend und befremdlich zugleich Fotos zu sehen, auf denen verkleidete Leute ganz normal und lässig durch die Straßen spazieren.
    Eigentlich verkleide ich mich selbst total gerne, könnte mir aber trotzdem nicht so richtig vorstellen, auf diese Weise Karneval zu feiern. Aber das über den Tellerrand blicken (und sei es, indem man einfach nur Fotos betrachtet) ist ja auch mal ganz schön 🙂

  • Astridka sagt:

    Die Ausbeute ist aber klasse: The other side of carnival in Cologne sozusagen. Erlebe ich auch neben meinem glamourösen Auftritten im Zoch. Bin also auch hin und her gerissen. Deshalb erscheint mit deine Reaktion sehr normal.
    😉
    LG
    Astrid

  • Stefanie sagt:

    Das sind ganz großartige Fotos geworden! Also: keine Tomaten auf den Augen 🙂
    Gut gefällt mir, dass so auch die andere Seite von Fasching spürbar wird.

    Herzliche Grüße,
    Stefanie

  • Meine Lieblinge sind die Insekten am Wasser und Scholzen… Ich hatte dieses Jahr übrigens auch eine Karnevalsstörung.

  • Carsten sagt:

    Ist ja spannend. Genau so ergeht es mir auch, und ich denke mir das ist vielleicht einfach dieses "Wald vor lauter Bäumen"-Ding. Bei dieser enormen Frohsinnsdichte noch zu "sehen" ist knifflig. Aber ich sehe das du genau das gesehen hast was auch in meinen Augen relevant wäre 🙂 Schicke Fotos. Mehr noch… mir würde eher ein eher melancholischer Kontrast zum Freudentaumel in den Sinn kommen denn ich hatte diesmal mehr einen Blick für die Kehrseite dieses Spektakels.

  • tanïa sagt:

    Die Fotos sind großartig, ich weiß gar nicht, was Du hast!? ;o))

  • Anna sagt:

    Ich versteh' das, mit dem Karneval und dem anderen Stern; und auch wenn ich sonst durchaus beipflichte was die "Schuld" und die "effiziente Suche nach den Gründen" angeht, möchte ich, was den Karneval betrifft, sagen: Mach Dir nichts draus, liebe Smilla! Deine Fotos und Texte sind – im Karneval und zu anderen Anlässen – immer wieder eine Freude! Eine imaginäre Rose streckt Dir durch den Bildschirm entgegen Deine treue Leserin

    Anna

  • Sally sagt:

    Mir ging es ganz ähnlich, bin doch noch Samstag nach Köln gefahren und ganz schnell Sonntag wieder zurück, irgendwie fand ich alles belanglos und schon zu oft gesehen und konnte keine rechte Freude am Karnevals-Trubel finden…
    Trotzdem hast Du tolle Fotos gemacht, ich mag auch am liebsten die Insekten, die sind echt niedlich!
    🙂

  • Schnitzel sagt:

    Das sind keine Insekten, sondern Yipyips aus der Sesamstraße!
    http://player.vimeo.com/video/27009580
    Great!!!

  • FF sagt:

    Sehr schöne Bilder und Eindrücke, die den gerade grauen, verregneten Pariser Alltag aufhellen!!

  • Brigitte sagt:

    ich finde die fotos einfach toll!! so ist das leben, mal lustig mal traurig mal deprimierend trotz verkleidung….du hast das wunderbar eingefangen….ich liebe deine fotos!
    herzlichst brigitte, die dieses jahr auch nicht richtig in stimmung kommt….

  • smilla sagt:

    Anna, lieben Dank! ist angekommen. Ja, und man muss manches auch einfach mal so lassen, nicht wahr.

    Taniia, danke, ich mag die Fotos auch gerne, sollte auch jetzt kein fishing for compliments sein. Es ist bloß so, dass ich irgendwie die Leichtigkeit beim fotografieren vermisst habe. Ich hab das Gefühl, die Fotos die ich hab sind fast alle hart erkämpft.

    Carsten, das mit dem Wald und den Bäumen dachte ich auch so manches mal. Und dann hab ich mir immer einen Ruck geben wollen, so nach dem Motto, Jetzt streng dich halt mal an. Aber Spaß ist anders. Und irgendwie hats immer nicht so richtig gepasst; entweder einer lief mitten ins Bild hinein, oder ich stand am falschen Platz, oder oder. Ein paar Portraits habe ich aber trotzdem noch gemacht, und einige davon werde ich auch noch veröffentlichen.
    Aber nächstes jahr fahr ich entweder woanders hin zum fotografieren oder ich lass Karneval ausfallen.

    Astridka: läufst (oder tanzt) du im Schul- und Veedelszooch Sonntags mit, oder wo? Und als was, bzw wie?

    Sally, ja, zu oft gesehen, das dachte ich manchmal. "Hab ich ja schon mal fotografiert, letztes Jahr" Ist natürlich im Einzelfall irgendwie ungerecht. Aber so richtig euphorisiert mich nur wenige Ideen. Und dann hab ich den Unterschied immer am dollsten gespürt. Naja, 4 jahre hintereinander Karneval fotografieren, ohne wirklichen Schwerpunktwechsel ist vielleicht auch einfach ein bisschen viel. (Da frag ich mich dann gleich, warum lass ich mir denn nicht mal was neues einfallen? Selbst Schuld)

    Schnitzel: danke für die Aufklärung. YipYip

    ach und danke überhaupt an alle für die netten Kommentare zu den Fotos, ich freu mich drüber!

  • Anonym sagt:

    Die von der Sesamstraße gefallen mir am besten

  • Anonym sagt:

    Liebe Smilla, ist doch auch ein Schwerpunkt, mal die einsame (oder zumindest ruhigere) Kehrseite des Karnevals zu zeigen, die sicher jeder schon erlebt hat. Und das ist Dir sehr gut gelungen!
    Trotzdem freue ich mich noch auf die Einzelkostüme 😉
    LG, Bele

  • Anonym sagt:

    Fantastische Bilder! Ein bisschen tief und ein bisschen rührend, aber zugleich habe ich auch sehr gelacht.

  • Da kann ich mich eigentlich bloß anschließen.. schön formuliert! : ) VG

  • Astridka sagt:

    Liebe Smilla, ich laufe im Schull un Veedelszoch mit einem Stammdesch mit seit 6 Jahren, davon vier Mal als Gewinnergruppe auch im Rosenmontagszug. Mehr zu sehen gibt es auf meinem Blog:
    lemondedekitchi.blospot.de
    Dieses Jahr war ich blauer Funk mit orangerotem Umhang, Foto poste ich morgen
    Herzlichst
    Astrid

  • Smithee sagt:

    Liebe Smilla,
    seit vielen Jahren konnte ich dieses Jahr fern von Köln erstmalig nicht Karneval feiern und habe es furchtbar vermisst. Deine Bilder haben mich etwas getröstet – sie sind wunderschön und passen mit ihrer leichten Melancholie ganz wunderbar zum Kölner Karneval im Allgemeinen und heutigen Aschermittwoch im Besonderen.Vielen Dank dafür und bitte in der nächsten Saison mehr davon!

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