Hochzeitsreise

So frisch und unvermittelt mein Wunsch ist, nach Applecross an Schottlands West­küste zu reisen, so zweifelsfrei hat er sich bereits an einem sicheren Plätzchen in mir eingenistet. Und das liegt an Ruairidh. Für deutsche Ohren ungewohnt erfordert die Aussprache dieses seltenen gälischen Namens eine gewisse Zungenfertigkeit: simpel ausgedrückt spricht es sich ähnlich wie Rudi, erklärt mir Ruairid entgegen­kommend. Wobei das „d“ darin einem gerollten „r“ ähnelt. Bei jenen die fähig sind ihrer Aussprache einen gälischen Klang zu verleihen klingt es wie Ruaree, nur schöner.
Ins deutsche abgeleitet lautet der Name Roderick. Das klingt ein bisschen wie „rothaarig“ und das ist auch eine der ihm zugeschriebenen Bedeutungen.
I have a new and unexpected wish, which occured popped up all of a sudden, but anyway it yet made itself quite comfortable deep inside my heart and became serious in no time: I definitely want to travel to Applecross in West- Scotland. And this wish is generated by Ruairidh. To germans this rare gaelic name isn’t that easy to pronounce and it demands some verbal glibness. Somehow it sound similar to the german name Rudi, Ruairidh explains obligingly. If he says it’s more like Ruaree; it sounds really nice!
The german version of this name is Roderick, which sounds a bit like  the german „red-headed“, which is one of quite some meanings this name obviously has.

Ruairidh hat seinen abgelegenen Heimatort verlassen der hierzulande bei so manchem Fernweh auslösen dürfte, und dessen Name zudem Rückzugsort bedeutet. Seit kurzem ist er also selbst auf Reisen.
Weiter gehts, bitte hier entlang…
Ruairidh, which by the way means something like „the sanctuary“ in gaelic, left his remote home village, which might easily arouse peoples desire to travel over here. Since a short while he’s travelling himself.
Read more, this way please…

Mehrere Wochen wird er in Deutschland und Frankreich Dudelsack spielend umher­ziehen und damit nicht nur seinen Urlaub finanzieren sondern auch für das nahende Studium sparen.
Im September beginnt er dann sein Medizin-Studium um sich hernach am liebsten als Allgemein-Mediziner in den schottischen Highlands niederzulassen. Das Leben in der Stadt reizt ihn wenig. Ihn fasziniert die Natur, die Aussicht, die Gemeinschaft auf dem Land: „Und es ist einfach gesünder.“ Dabei lacht er, als wäre das nur eine faule Ausrede.
For several weeks he’ll travel through Germany and France, playing his bagpipe: not only for paying his journey, but also to safe some money for his oncoming studies.
In september he’ll start to study medicine. He could imagine to sattle down later as a general practicioner somewhere in the Scottish Highlands. Ruairidh isn’t to keen of living in a city. He’s more interested in nature, great views and the country-side community: „And it’s healthier.“ he says laughingly, and somehow this sounds like a pleaded excuse to me. 

Über die Geschichte des schottischen Tar­tans und wie sein Verbot im Disarming Act beschlossen wurde habe ich hier schon einmal ein paar Worte geschrieben.
Bei Hochzeiten, Beerdigungen und anderen Feierlichkeiten sei es auch heute noch ganz normal im Kilt zu gehen, sagt Ruairidh: „Das ist ein bisschen wie die bayerische Lederhose.“ Tradition spielt für ihn selbst schon eine Rolle, aber natürlich dient ihm sein Schottenrock während der Reise als perfekte visuelle Unterstreichung seiner Musik.
I’ve mentioned the history of Tartans and their prohibition by the Disarming act before.
To wear a kilt is quite common to the Scots nowadays, for example at weddings, funerals or any other celebrations, as Ruairidh points out: „It’s comparable with the german leather pants.“ Traditionsin a way are of  importance to Rauiridh but of course he’s dressing up like this also, becuase the kilt is a perfect visual accompaniment while he’s playing the bagpipe.

Und um endlich den Bogen nach Applecross zurück zu schlagen: „Es ist ein ganz kleines Dorf mit einer Kneipe und einer Post.“ erzählt Ruairidh. „Kaum 300 Menschen leben dort, aber im Applecross Inn gibts allerbesten Fisch.“ Dort arbeitet sein Vater Ali, der eigentlich Fischer ist und den Wechsel zwischen der Einsamkeit auf See und der Gesellschaft in der Kneipe schätzt. Außerdem schreibt er noch einen Blog, der sich auf den ersten Blick ganz prima liest. „Er schreibt über nachhaltiges Fischen, das Leben in Applecross und seinen Hund.“ Wie aufmerksam und respektvoll Ali auch nach 30 Jahren seine offenkundig wunderschöne Umgebung wahrnimmt kan man z. B. hier nachlesen.

Ich hab mir was besonderes ausgedacht und biete hiermit an, eine schottische Hochzeit in der Nähe von Apple­cross, besser noch direkt in Apple­cross zu fotografieren. Und zwar von früh bis spät, wenn alle schon unterm Tisch liegen.
Hauptsache es sind reichlich Kiltträger vor Ort!

Als Gegenleistung müsste mir die Anreise und die Unterkunft für einige Tage bezahlt werden.
Quasi so ’ne Art Hochzeitsreise.

Sollten sich wider aller bescheidenen Erwartung mehrere Interessierte melden, entscheide ich nach Gefühl, zu welcher Hochzeit ich am besten passe. Hängt ja auch vom Termin ab. Also ihr Schotten: weitersagen.

And to finally draw the line back to Applecross: „It’s a very small village with a postoffice and a restaurant.“ Ruairidh says. „Not even 300 people are living there, but at the Applecross Inn the best seafood is served.“ His father Ali is part-time working there, although he actaully is a fisher man. But he seems to like the cotrasts which comes along; being alone while fishing and being in good company at the Applecross Inn. Furthermore he’s running his own blog: Applecrosslife. There he’s writing about sustainable fishing, his home village and his dog, and as far as I can tell by now it’s worth reading it!
That Ali really appreciates his surroundings even after 30 years of living there you may read here, for example.

So, now I come up with something special: I offer to take photos at a scottish wedding close to Applecross, or even better in Applecross. From the very early morning, when the bride is getting ready until the party is over.
Besides the bridal pair the kilts are important, of course.
As a return I ask for the travel expenses and several days of accomaodation in a small guesthouse.  A special kind of wedding trip, so to speak.
You may ask for my wedding-portfolio, if you are intersted.

If, contrary to my humble expectations, not only one but more couples are interested I think I’ll make my decision by considering to which wedding my photography probably fits best. It also depends on the date, as well.
So, you Scots; spread the word. I mean it!

11.07.2012

15 Comments

  • Anna sagt:

    Zu dumm, dass ich keine Schottin zum Heiraten habe! 😉

  • smilla sagt:

    🙂
    bin echt gespannt, ob irgendwer sich meldet…

  • kaltmamsell sagt:

    Die letzte schottische Hochzeit, von der ich wusste, fand zwischen meinem Augsburger Schwager und seiner französischen Braut in der Bretagne statt, woher die Dame kommt: Die beiden hatten sich in einer bayrischen Dudelsackband kennengelernt, die gesammelt in Tracht anreiste. Sicher nicht, was du im Sinn hast, allerdings absolut einmalig.

  • Klickerklacker sagt:

    Röcke Rocken!

  • sabine sagt:

    ich drück dir die daumen, dass es klappt. wir waren 2003 in schottland und komme noch immer ins schwärmen, wenn ich daran danke, wie schön es dort war, besonders im nordwesten.
    bin faziniert, was für wunderschöne hände der junge mann hat.
    lg sabine

  • A-M sagt:

    Oh nein – nach DEN Fotos ist meine Sehnsucht, Schottland einmal zu bereisen, noch größer geworden!
    Eigentlich hebe ich mir die Reise auf, für wenn ich mal mehr als vier Wochen am Stück Urlaub habe, aber wann soll das sein? Wenn ich in Rente bin? Bin ja erst 30…

  • seelenruhig sagt:

    Applecross!! Dort war ich 2005 mti meinem Mann und dieser Ort war das absolute Highlight unserer Reise quer durch die Schottischen Highlands. Die Kneipe/Restaurant ist in der Tat ein Hit und das Essen unglaublich gut!! Bereits bei unserem zweiten Besuch wurden wir mit "Hi you two"begrüßt – man kennt sich schnell. Die B&B Unterkunft war so klasse und leider hatte er eine Buchung – und hat uns kurzerhand zu seiner Schwester umquartiert… so nett und unkompliziert! Die Türen sind unverschlossen – wer soll da was wollen? Und wie soll er so schnell fliehen? Geht gar nicht. Dorthin kommt man über eine ganz schmale Passstraße, die schon ein Abenteuer für sich ist!

    Sympatisch – entt – ferneweh-weckend….

    liebe Grüße von der treuen Leserin
    Ellen

  • Anonym sagt:

    Oh man – was für ein Mann!!

    Und wenn Sie, werte Blogbetreiberin, dann die Einladung haben, benötigen Sie sicher jemanden der das ganze Equipent trägt, pflegt und bewacht … melden Sie sich!!! 😉
    Frau-Irgendwas-ist-immer

  • oh smilla, da drück ich dir die daumen, dass dieser wunsch in erfüllung geht und ein "deal" zustande kommt…ganz uneigennützig natürlich und nur, weil ich gerne schotten*hochzeits*fotos, von dir gemacht, sehen möchte :))
    viel glück wünscht dir dornrös*chen!

  • smilla sagt:

    kaltmamsell: na, das klingt aber auch sehr gut! das hätt ich auch gern fotografiert!

    Oona, haha, ich hab inzwichen mehr anfragen von welchen, die gern mitkommen würden als äh..anfragen aus schottland ( keine einzige, natürlich)

    Ellen, oh, du warst schon da! wie toll! Von der passstraße hab ich gelesen, da ist mir schon mal vorneweg schwindelig geworden.

  • Smithee sagt:

    Liebe Smilla,
    vielen Dank für den Hinweis auf Applecross, die Gegend ist ja ein Traum! Ich hab direkt gegoogelt und mir eine Broschüre ausgedruckt – die kommt auf den Stapel mit den potenziellen Reisezielen :o)

  • Anonym sagt:

    Und ich seh grad, wir waren in unter anderem in Lochcarron, nicht mehr als 10 km von Applecross entfernt…

  • Anonym sagt:

    Wah, ich komme grade aus dem Schottlandurlaub und würde natürlich auch jederzeit und sofort gern als Mitglied des Foto-Unterstützungsteams wieder hinreisen ;-). Ich drück die Daumen und merke Applecross für das nächste Jahr vor.

  • Oona sagt:

    Liebe Smilla,
    ich habe noch gar nicht kommentiert.
    Wer auch immer "Frau- Irgendwas-ist-immer" ist. Ich bin es nicht. *am Kopf kratz*

    ***
    ich wollte dieses Jahr Urlaub in Schottland machen und dann noch ein paar Tage London, aber eine Freundin sagte: "Bist Du des Wahnsinns! Da sind Olypmische Spiele und alles ist teuer und irre gesichert."
    Also habe ich das auf ein anderes Jahr geschoben. Nächstes Jahr mache ich eine auf Rosemunde-Pilcher-unterwegs. Aber Schottland bleibt eines meiner Wunschreiseländer!!!

    Die Bilder finde ich hier so schön. Gerade werde ich von Schottland verfolgt. Später kann ich Dir hier noch einen Link hinterlegen von einer, die gerade ganz oben war.

    Wenn Du nach Schottland reist um Fotos zu machen. Irgendwer muss ja auch den Schleier der Braut ordnen und tragen… und ich kann auch spontan… :O)

    Dir einen guten Start in das Wochenende!
    Lieben Gruß
    Oona
    die echte

  • Nessie sagt:

    Und ich lebe in Schottland und finde schottische Hochzeiten auch klasse! Allerdings haben wir momentan so grauenvolles Wetter, dass Du nicht gerne hier waerst -glaube mir…

    LG Nessie

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