Den Raum anderer betritt man mitunter ohne es recht zu bemerken. Auf einem kleinen Absatz inmitten einer der zahlreichen steilen Treppenstraßen Istanbuls, irgendwo zwischen oben und unten, spricht mich ein Mann aus dem Dunkel heraus an. Er spricht türkisch, und natürlich verstehe ich ihn nicht. Trotzdem weiß ich, dass er mich meint, denn sonst ist niemand da. Ich drehe mich um und begreife, dass ich ein Zimmer ohne Wände betreten habe. Ich stehe quasi schon im Türrahmen, den es natürlich nicht gibt. In Zeichensprache fordert der Mann mich auf, ein Foto von ihm zu machen. Dass ich die dunkle, menschenleere Treppe fotografiere findet er möglicherweise sinnlos. Ich weiß es nicht, denn ich spreche seine Sprache nicht und kann ihn nicht fragen. Auch sonst kann ich ihn nichts fragen und wieder einmal bedauere ich, dass ich kein Türkisch spreche. Also mache ich ein paar Fotos von dem fremden Mann, der sich darüber freut. Dann gehe ich weiter zu meinem Hotel, dass sich in seiner Stadt befindet, in der er selbst kein Zimmer hat.
Liebe Smilla, ich habe Sie schon vermisst, schön Sie zu lesen !
UnverWANDt starre ich auf das Foto des Mannes in seinem Zimmer ohne Wände, lese mehrmals Deine dazugehörigen Zeilen und weiß nicht, was ich sagen soll oder kann – sowohl zu meiner Rührung bezüglich Eurer Begegnung und Deiner Dir eigenen, unverwechselbaren Art, sie zu bebildern und zu beschreiben, als auch zu meiner wirklich tiefen Freude an der, an dieser Wiederbelebung des Blogs!
Liebe Smilla,
oft habe ich mich in den letzten 3 Monaten gefragt, was sich in Deinem "Lebenszimmer" abgespielt haben mag, dass es Dich so lang daran hinderte, zu bloggen. Sollte ich bei dem Versuch, auch bei Dir direkt nachzufragen, auf einer inneren Ebene genauso in Dein "Lebenszimmer" gestolpert sein wie Du in das Zimmer des Mannes in Istanbul, dann kann ich nur hoffen, dass Du Dich – ähnlich wie offenbar er sich nicht unbedingt gestört fühlte – Dich ebensowenig gestört gefühlt hast! Wenn doch, bitte ich Dich um Entschuldigung! In jedem Fall bin ich sehr erleichtert, heute wieder von Dir lesen und schauen zu dürfen!
Herzlichst –
Anna
"Çek bir resim" hat er bestimmt gesagt.
Hallo Smilla –
schön, dass wir endlich mal wieder was von Dir lesen dürfen 🙂
Ich war auch vor ca. 6 Wochen für acht Tage in dieser tollen Stadt und hätte sehr gerne mit den Menschen in ihrer Sprache gesprochen (zum Glück sprechen sehr viele englisch)…
alles Liebe aus Berlin – Jürgen
Hallo Jürgen, liebe Grüße aus Köln!!
Liebe Anna, es ist die Arbeit, die viele. So dass mir kaum Raum für anderes bleibt. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich so viel Arbeit hab und alles prima läuft, aber du kannst mir glauben, dass mein Blog mir maximal fehlt.
Ich würde so gerne wieder mehr Zeit dafür finden, und auch am Layout will ich ewig schon vieles verändern und und und. Aber heute ist schon mal ein kleiner Feiertag für mich, weil ich mich so freue mal wieder was gepostet zu haben! Schön, dass du noch hier liest, bzw. offenbar immer mal wieder vorbeischaust! viele Grüße!
Danke 🙂
Liebe Smilla,
ja, dieses Zimmer hat keine sichtbaren Wände. Aber trotzdem sind die Wände da, auch wenn sie nur in unserem Kopf sind. Das merke ich häufig an mir selber, wenn ich in Köln an den vielen Zimmern ohne Wände entlang laufe.
DANKE
für Deine Posts, die mich immer wieder erden.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Astrid
Liebe Smilla, ich schließe mich an, denn auch ich vermisse Deine schönen Beiträge, wenn sie – aus begreiflichen Gründen – ausbleiben…
Dieses Bild und dein Text dazu haben mich tief berührt.
Wie schön, das es dich, liebe Smilla, gibt – und dass dir dein aufmerksam wohlwollender Blick auf die Menschen nicht verloren geht.
Alles Gute für dich!
Wie feinsinnig in der unerwarteten Situation! Ich schließe mich an: schön, dass du einen Blog-Moment gefunden hast…
Hab's mir so ähnlich gedacht…
Aber klar lese ich noch hier bzw. schau(t)e vorbei – eher sehr oft als immer mal wieder… Ich wäre ja auch selten blöd, wenn ich es nicht getan hätte oder jetzt nicht weiterhin täte!
Die Farben auf dem Foto sind toll – sieht aus wie ein altes Gemälde aus einer ganz anderen Zeit.
Das kam mir auch in den Sinn!