„…ein sauberes Herz“

Tseten ist das erste Mal in Europa. Sie ist 81 Jahre alt und stammt aus Tibet. 1969 ist sie vor den Chinesen nach Indien geflohen; sie lebt dort in Bangalore, der Hauptstadt von Karnataka. Tseten hat 4 Kinder, und die leben in der Welt verstreut; eine Tochter lebt in New York, eine in Belgien, ihr Sohn lebt in München, aber eine Tochter ist auch in Indien bei der Mutter geblieben. Als ich Tseten anspreche ist zum Glück ihr Sohn dabei, der für mich übersetzt. Eigentlich besucht Tseten gerade für 4 Wochen ihre Tochter in Belgien, aber für 2 Tage machen alle ge­meinsam einen Ausflug nach Köln. Ich frage wie es für Tseten ist, eine Welt zu sehen, die so anders ist als die, die sie kennt. „Ja, es ist ein bisschen ein Schock.“, gibt der Sohn ihre Antwort wie­der. „Alles ist viel, und sie ist müde.“
Dass ich sie anspreche und fotografiere findet Tseten nicht seltsam, antwortet sie ihrem Sohn auf meine Frage. Ich zeige ihr die Fotos, sie lächelt und nickt, berührt mich an der Schulter und sagt etwas zu ihrem Sohn. „Sehr hübsch, sagt sie.“ sagt er.
T

Wichtig im Leben ist für Tseten: „…ein sauberes Herz.“ übersetzt der Sohn, und macht dabei eine Armbewegung, die den gesamten Oberkörper beschreibt.
„Religion, Zufriedenheit….und in einer Ge­meinschaft zu sein, im Einvernehmen mit anderen.“

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