Die Rigi und der Nebel

Irgendwo oben auf der Rigi – der Königin der Berge – dem Hausberg von Luzern, irgendwo dort oben hab ich mein Herz an diesen Berg verloren. Ob auf 1500 Metern oder ganz oben am Gipfel – ich weiß es nicht.

Nicht etwa die Aussicht betört mich, nicht der weite Blick auf das Schweizer Umland oder den Vierwaldstättersee. Kein unendlich blauer Himmel taucht gemeinsam mit der Sonne die Rigi in verführerisches Licht. Nein, sehr viel zu sehen gibt es bei meinem ersten Besuch auf der Rigi nicht. Überall ist Nebel.

Es ist der Berg selbst, der mein Herz leise an seine Hand nimmt. Es ist die wassergraue Stille der Rigi, die mir immer nur die nächsten zwanzig, dreissig, später hundert Meter von sich zeigt. Es ist der Nebel, der die Rigi küsst und mich umfängt und der den Klang meiner Schritte sachte vergessen macht.

Stumm erzählen die Rigi und der Nebel mir ihre Geschichte. Sie handelt von einer alten Liebe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Je weiter ich talwärts gehe, desto mehr zieht der Nebel sich zurück. Es ist beinahe schade.

Drei Tage später bin ich nochmal auf der Rigi. Ich freue mich, sie wiederzusehen. Die Sicht ist diesmal klarer, es ist kalt. Irgendwann in den letzten Tagen hat es geschneit.
Der Nebel winkt aus den Wolken herüber.

 

 

 

 

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