… am Meer leben

 

Isabelle ist in einer kleinen Stadt zwischen Brüssel und Gent aufgewachsen. Schon als Kind wußte sie eines ganz genau: dass sie eines Tages am Meer leben möchte. „Als ich noch klein war haben wir immer die Sommerferien am Meer verbracht,“ sagt Isabelle, und damals hat sich die Idee in ihr festgesetzt.
Aber dann, nach Schule und Studium, hat sie zunächst in Brüssel gearbeitet: in einem Touristikunternehmen, das auf Kreuzfahr­ten spezialisiert war. Als Isabelle 25 war hat sie sich schließlich ernsthaft mit der Frage auseinandergesetzt, wann ‚eines Ta­ges‘ sein soll: „Ich habe mir gedacht, wa­rum soll ich eigentlich warten, bis ich alt bin, um ans Meer zu ziehen? Warum nicht jetzt, wo ich jung bin?“

 

Seit elf Jahren lebt Isabelle nun also ihren Traum aus Kindertagen. Sie hat viel gear­beitet um sich ein kleines Haus in der Nähe von Oostende kaufen zu können. Von dort läuft sie ein paar Minuten an den Strand, aber riechen kann sie das Meer immer.

Heute arbeitet sie beim Tourismusbüro Oostende in der Marketingabteilung und selbst das liegt so nah am Meer, dass sie dort oft in der Mittagspause einen kurzen Spaziergang macht: „Auch im Winter.“

Isabelle hat so einiges studiert: sie ist Fach-Übersetzerin für Deutsch, Englisch und Französisch, sie hat einen Bachelor in Unternehmenskommunikation und schließ­lich hat sie in einem Abendstudium noch einen Bachelor in Marketing erworben. Das kann sie für ihre Arbeit alles prima brau­chen.
Deswegen studiert sie nun abends noch etwas völlig anderes: Innenarchitektur. Aus Leidenschaft.

Ich habe Isabelle übrigens getroffen, weil sie mich in Oostende im Namen von Tourismus Flandern begrüßt hat, deren freundliche Einladung es mir ermöglicht hat, ein paar Tage in Brügge und Oostende zu verbringen.
Ich bin dieser Einladung gerne gefolgt: zum einen weil auch ich für mein Leben gern ans Meer fahre. Zum anderen, weil ich schon lange mal wieder eine Blogreise unternehmen wollte. In einer mir fremden Umgebung fremde Menschen ansprechen, sie fotografieren und ihre Geschichte hören; es ist einfach toll sich auf diese Weise einem Ort zu nähern.

11 Comments

  • Anna sagt:

    Wirklich beeindruckend, was Menschen, die – wenn ich das jetzt richtig kombiniert habe – so ziemlich genauso alt sein müssten wie ich, schon alles überhaupt und vor allem beruflich realisiert haben – im Gegensatz zu mir…

  • smilla sagt:

    Oh Anna, deine drei Pünktchen … meine Intention beim schreiben ist sicher nicht die Entmutigung oder der Vergleich…
    wie soll ich es sagen. Jede/r so, wie sie/er ist. Das wär auch nix da in all dem Sand für deinen Rolli 🙂
    liebe Grüße Smilla

  • Anonym sagt:

    schöner beitrag, vielen dank!

  • Anna sagt:

    Übrigens Du ja auch (siehe Deine Überschrift! :-))!

  • Anna sagt:

    Stimmt, die drei Pünktchen setze ich wirklich oft – und vergleiche und entmutige mich leider auch… (da sind sie schon wieder!) Aber dass dies DEINE Intention KEINESWEGS ist, ist mir schon klar!!! 🙂 Tja, Du weißt schätzungsweise genug über mich, um eine Idee davon zu haben, warum ich bin wie ich bin!

    Naja, es soll ja spezielle Strandzufahrten für Rollis geben … (und nochmal) Aber dort vielleicht nicht?

    Liebe Grüße zurück –

    Anna

  • Anonym sagt:

    In einem so hübschen Kleid am Meer entlangzulaufen ist für mich leider unvorstellbar…um so schöner, das hier zu sehen!
    Gruß von Sonja

  • smilla sagt:

    oh, warum denn unvorstellbar? ist das meer zu weit weg oder ziehst du keine kleider an?

  • Rebekka. sagt:

    <3 Wann ist 'eines Tages' – eine sehr gute Frage, die mich auch andauernd beschäftigt und schon zu manchem geführt hat.

  • Anonym sagt:

    Kürzlich war ich erst am Meer- auf Usedom.
    Aber Kleider anziehen geht nicht aufgrund eines frühen Traumas, leider…

  • Anonym sagt:

    toll, diese kraft, die manche menschen haben:
    und da noch ein abendstudium
    und dann noch eins aus lauter spaß und freude…
    people are different…
    ich liebe diese pünktchen übrigens auch;-)
    DANKE für die feine geschichte!
    waldwanderer

  • Oona sagt:

    Meinen Traum vom Leben am Meer habe ich bisher nicht aufgegeben… aber ich muss so langsam mal ´nen Gang höher fahren. Die Zeit läuft. Aber da ich im Moment ohnehin an einem Entscheidungspunkt stehe. Welche weiß.

    Tolles Kleid … und süßer "Pony" von Isabelle. Es gibt so Menschen, von denen fühle ich mich sofort angesprochen.

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