Revue (1)

Was zu kurz gekommen ist in diesem Jahr? Mein Blog. Sehenden Auges, mit ratlosem Bedauern und konfrontiert mit der Un­möglichkeit noch mehr zu schaffen und zu arbeiten, als ich nicht selten bis tief in die Nacht ohnehin schon getan habe, musste ich Monat um Monat erneut einsehen, dass hier mehr Ruhe herrschte als in meinem Leben. Und vor allem mehr als mir lieb war.
Dabei habe ich noch so viele Fotos, die zu veröffentlichen ich einfach nicht geschafft habe. Bis die Geschichten zu den Bildern in meiner Erinnerung zu blass und vage wa­ren, als dass ich sie noch hätte nieder­schreiben können. So wie die der jungen Frau, die ich im im verregneten Brighton angesprochen habe. Ihre Karte, die sie mir gab, habe ich verloren oder verlegt und so bleibt sie hier nun namenlos.

Sie ist Schneiderin und arbeitet bei einem Designer, den ich Tage zuvor geplanter­weise in Brighton getroffen hatte. So gern ich seine Mode – vorzugsweise für den Herren – mag, so leer ist die Begegnung geblieben, und ich habe mich entschieden nicht darüber zu berichten. Statt dessen traf ich also seine Angestellte Lizzy? Alice? Tage später auf der Strasse, die mich mit ihrer Mischung aus Präsenz und Zurück­haltung beeindruckt hat. 
Mit ihr beginnt meine zweiteilige Revue des sich dem Ende zuneigenden Jahres.
Weiter gehts, bitte hier entlang…

So, looking back, what did I neglect this year? My blog, definitely. Though with my eyes open, realizing the fact I simply could’nt help it. There was so much work to do and to me it seemed to be impossible to do even more, than I did yet, often working until after midnight. So month by month I repeatedly had to admit that there wasn’t as much going on at my blog, as it was in my life. Which hasn’nt been my choice all the time.
Actually I’ve made so many pictures during the year, not finding the time to write down all the storys who come along with them. Finally the stories were kind of fading away, even harder to put them in words. As with this young lady I’ve met in rainy Brighton. She gave me her card, but I lost it or maybe misplaced it. Thats why she stays nameless in this post. 

She’s a seamstress, working for Designer who I’ve met some days before, by appointment. Although I really appreciate his clothes, especially the mens wear, our meeting was kind of irrelevant to me and so I decided not to write about it. Instead I’ve met his employee, Lizzy? Alice? a few days later, by chance on the street. She really impressed me with both her presence and her reclusiveness.
With her I’ll start my little 2 part-petrospect of 2012.
Read more, please follow…

Dunstan habe ich ebenfalls in Brighton angsprochen; an meinem letzten Tag, den ich der Vintage fair gewidmet hatte. Er drehe Dokumentationen über Bands, zum Beispiel habe er eine englische Punkband auf ihrer Tour durch China begleitet, antwortete er auf meine Frage, was er denn im Leben so tut. Dann haben wir eine ganze Weile über seine Jacke gesprochen; wie lang er sie schon hat und wie er an ihr hängt, dass sie ein Loch hat, was ihn aber nicht stört und allerlei andere unspek­takuläre Sachen. Er hat sich für meinen Blog interessiert und dies und das gefragt und insgesamt passte unsere Begegnung ganz prima zu der entspannten Sonntags-Atmosphäre im improvisierten Cupcake­Café, wo wir standen.
Seine  Karte habe ich nicht verloren. Deswegen weiß ich nun, dass sein Film beim Dokumentarfilmfest in Amsterdam als beste Musikdokumentation 2012 nominiert ist. Ach so, ja, und früher war der bescheidene Mann übrigens mal Sänger. Das hab ich auch auf seiner Seite gelesen. Wer ihn mal singen hören und sehen möchte: hier. Der in der Mitte links.
I’ve met Dunstan in Brighton, as well. It was at my last day, I was spending my time at the Brighton Vintage fair. Asking him what he’s working he answered that he’s making music-documentaries, like about a british punk band, touring through China. Then we chatted quite  a while about things like his jackett, how much he likes it, how long he wears it yet and that he doesn’t care too much about the little hole in it. Just simple things like this, he was interested in my blog, asked this and that, perfectly fitting to the lazy sunday atmosphere which was radiated by the pop-up cupcake café, where we stood.
Actually I didn’t loose his card and so I can tell, that his film is nominated as best music documentary 2012 at the International Documentary Filfestival Amsterdam. Ah, well, and besides this unpretentious man formerly used to be a singer. I know this from his site, as well. If you wish to hear him sing: here you go.

Anveshi lebt in der Schweiz und manchmal ist er in Köln, wo ich ihn im Februar zufällig auf der Strasse getroffen habe. Dabei ist dieses Foto entstanden und ich war fast ein bisschen entmutigt, weil ich dachte ich hätte mein Foto des Jahres nun schon gemacht. Und auch jetzt noch mag ich das Bild sehr. Deswegen ziert es auch meine Startseite (die leider noch immer nirgends hinführt)
Anveshi lives in Switzerland, visiting Cologne from time to time. There I’ve met him in february when I took this photo. I was almost discouraged in a way, because I felt like having made the perfect photo of the year yet. And after months  I still really like it. Now it serves as the front-picture of my portfolio, which still isn’t ready, unfortunately.

Im März gab’s Eis für alle. Der Salon2, Le Pop Lingerie und Polyestershock, 3 Läden aus Ehrenfeld hatten sich zu diesem Schmink-, Dessous- und Styling Spektakel zusammengefunden und ich habe das making of fotografiert. Kaum dass alle fertig angezogen und geschminkt waren konnte ich hektisch auch noch ein paar schnelle Bilder vom Ergebnis all der Mühen machen, bevor ich zu meinem Treffen mit der famosen Cäthe geflitzt bin.
Ich muss zugeben, dass es ein ganzes Weilchen gedauert hat, bis ich Luzie erkannt habe, die, für mich überraschend, als Model dabei war.
Ganz zu Beginn  dieses Blogs habe ich sie einmal angesprochen und fotografiert.  Damals war sie 12.
In march I’ve made some making of pictures of a special fashion-, lingerie-and make-up event, organized by three shops of the district I’m living at: Salon2, Le Pop Lingerie und Polyestershock.Just a second after all the girls were dressed up I just had to leave to my interview with Cäthe. But still I could make at least some shots of all the efforts of the day.
I have to admit that it took me a while to recognize Luzie, who was, surprisingly for me,  a model at that day. During the very first months of my blog I’ve met her on the street. Back then she was 12.

28.12.2012

12 Comments

  • kaltmamsell sagt:

    Bitte, bitte nicht hudeln und kein schlechtes Gewissen haben. Dein Blog ist ein Geschenk, ein kostbares Geschenk. Ganz herzlichen und großen Dank dafür, es soll nie zur Pflicht werden. Danke für dieses Blogjahr!

  • ChELseA LaNE sagt:

    Chumbawamba – und mein absolutes "Ich-bin-in-bester-Laune" Lied. Und wir werden alle nicht jünger …! 😉
    Dein Blog war einer der ersten, die mir im Bloggerland positiv aufgefallen ist. Und ich bin immer gerne mit dir auf die Reise gegangen. Und tue es natürlich noch. 😉 Also nimm mich weiter mit und lasse mich an deinen Begegnungen teilhaben. Interessante Menschen trifft man nicht mehr sooo oft. Leider, denn ich mag die Charakter, die aus der Masse heraustreten. Durch ihre Mode, ihre Ansichten, ihr Leben.
    Ich wünsche dir für das neue Jahr
    natürlich Gesundeheit, viele interessante Begegnungen und soviel Arbeit, dass es dir trotzdem noch Spass macht und das du wieder etwas mehr Zeit findest für deinen Blog.
    Liebe Grüße
    Claudia

  • Anna sagt:

    Das Foto von Anveshi ist wirklich sehr besonders! Deine Facebookseite ziert es ja auch, oder sehe ich das falsch?

    Luzie hätte ich wahrscheinlich auch nicht wiedererkannt… 😉

    So, meine Reisevorbereitungen rufen… Deshalb nur kurz.

    Alles Gute und Liebe und bis nächstes Jahr!

    Anna

  • Viel zu tun zu haben ist doch für eine Freiberuflerin ein toller Grund, sich nicht ausreichend um seinen Blog kümmern zu können… Ich lese hier supergerne mit, wünsche Dir aber weiterhin haufenweise beglückende Arbeit!

  • Anonym sagt:

    Wenn ich mal "die Sorgen" ausblende, die ich mir mache, wenn Dein wunderbarer Blog längere Zeit keine neuen Einträge zeigt, ist es dann eine um so größere Freude, exzentrische, mutige, auf jeden Fall aber "special people" oder "special places" kennenzulernen!
    Der Einfachheit halber schließe ich mich all den geposteten KOMPLIMENTEN an, nicht ohne ein weiteres großes hinzu zu fügen! Für 2013 wünsche ich VIEL FREUDE und SO WENIG STRESS WIE EIN FREELANCER SICH HALT LEISTEN KANN!!
    Prosit, liebe Smilla & herzliche Grüße aus München von Heike!

  • Mr.Wilson sagt:

    Frau Smilla, da fahren Sie nach Brighton und treffen mal eben so Herrn Dunstan von Chumbawamba? Sie Glüxpilz! Ich habe den Herrn mal live gesehen, im besetzten Kölner Weißhaus, Ende der 80er. Da spielten sie noch beinharten Politpunk und sahen auch so aus. He's come a long way, wie der Angelsachse sagt.

    Ach so: Hübscher Jahresrückblick, mit ein wenig Bedauern darüber, dass die gezeigten Herr- und Frauschaften nicht prominenter bei Ihnen vorkamen. Aber die Begründung haben Sie ja gleich mitgeliefert. Rock on!

  • grain de sel sagt:

    Kein Grund zur Eile (auser vielleicht, um nicht zu vergessen – Stichwoerter?) – das Gute kommt sets zur rechten Zeit, so wie deine Bilder & Geschichten.

    Ein Hoch auf die Vielfalt … und dein Blog!
    Dir ein schoenes, neues 2013, versetzt mit kleinen bunten Abenteuern

  • smilla sagt:

    Ach, es ist wirklich toll, soviele Rückmeldungen zu bekommen, obwohl es hier so still war die letzte Zeit. Zu merken, dass doch noch viele immer wieder reinscheuen ist schön, vielen Dank dafür!!

    Kaltmamsell; oh, wie soll ich es verstehen…hab ich nun schon gehudelt oder soll ich damit nicht beginnen? Vielleicht könnte ich bei dir ja mal einen Kommakurs buchen?? 🙂

    Mr Wilson: tja, im Menschen nicht erkennen bin ich ganz gut mitunter. Und dann hab ich auch noch Glück dazu.
    Das Bedauern ist ganz meinerseits und ich strebe wieder einen anderen Rhythmus an. Darauf einen Kräuterschnaps.
    Ahoi!

    Uschi, da hast du natürlich recht und ich kann sagen, dass ich auch sehr froh und dankbar bin dafür.

  • liebe smilla,
    kann mich meinen vor-schreiberInnen nur anschließen…
    es ist genial, mit welcher treffsicherheit du besondere menschen findest (oder sie dich?) und welch schöne..faszinierende..eben besondere geschichten sich damit auftun.
    ich liebe deinen blog, es war der erste, den ich fand, der wohltuend anders war als "die üblichen"…und freu mich über jedes neue posting…und hoffe immer, wenn ich in köln bin, dir vielleicht doch mal ganz zufällig übern weg zu laufen 😉
    für das neue jahr wünsch ich dir ganz viel tolle arbeit, die dich glücklich macht und genau so viel zeit zum ausruhen und bloggen, wie du es brauchst…
    alles liebe von dornrös*chen!

  • Anonym sagt:

    Hallo!
    Ich lese deinen Blog schon eine ganze Weile, er gefällt mir sehr gut 🙂 Ich wünsche dir ein ganz schönes neues Jahr!
    Ein lieber Gruss von Steffi aus der Schweiz (erinnerst du dich?)

  • smilla sagt:

    Steffi, sag mal…bist DUs, von Nichts bereuen?? Das wär ja was, wie toll.. Oh, das würde mich aber sehr freuen, sag mal bescheid, ich hoffe, ich vertu mich nicht total.
    also sowas 🙂 liebe Grüße!! Smilla

  • Anonym sagt:

    Ja, ich bins 🙂 Ich habe in letzter Zeit öfters an dich gedacht, weil ich wiedermal ins Ausland umgezogen bin und deinen Rat, meine Lieblingstasse mitzunehmen, befolgt habe. Keine Ahnung, ob du das noch weisst, aber das hast du mir geraten, bevor ich nach Deutschland gekomen bin, damit ich kein Heimweh bekomme 🙂 Bis jetzt funkioniert es! Ganz ein lieber Gruss! Steffi

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