Mikrokosmos

Sevgi betreibt gemeinsam mit ihrem Bruder und ihrer Schwester ein kleines Modelabel mit dem Namen Antijen. Seit sechs Jahren entwerfen sie hauptsächlich Kleider in eher puristischem, klassischen und doch sehr modernen Stil. Keiner der drei kommt ursprünglich aus der Mode- branche, Sevgi beispielsweise hat Wirt- schaftswissenschaft studiert. Trotzdem führen sie ihr gemeinsames Unternehmen mit wachsendem Erfolg und liefern in- zwischen auch nach Italien, Schweden, Spanien und Saudi-Arabien. Vor Ort kann sich die suchende Kundin ein vorhandenes Kleidermodell nach ihren Wünschen und Maßen auf den eigenen Leib adaptieren lassen. Sevgi bezeichnet sich selbst als religiös, täglich liest sie im Koran und derzeit hält sie auch den Ramadan ein. Das ist nicht anerzogen, sondern selbstgewählt sagt sie; „Mein Bruder liest weder im Koran noch hat der Ramadan für ihn eine persönliche Bedeutung.“ Sie versteht auch nicht die fundamentalistische Auslegung ihrer Religion und wundert sich darüber: „Wir lesen dasselbe Buch, und doch schein- bar etwas ganz anderes.“ sagt sie, hält dabei ein imaginäres Buch in den Händen und schüttelt ratlos den Kopf.
Sevgi runs together with her sister and her brother a little fashion-label, called Antijen. Since six years they design mainly dresses in a classical, puristic but very modern style. No one of them originally has been in the fashion business before; Sevgi for example studied economy. But anyway they manage their company with growing success and by now they supply to Italy, Spain, Sweden and Saudi-Arabia. At the shop the seeking customer can choose an existing design and order it in a modified and tailor-made version. Sevgi calls herself religious; every day she reads the Koran and currently she’s adhencing the Ramadan. She wasn’t educated or pushed to; it’s a personal thing for her: „My brother for example doesn’t read the Koran and the Ramadan has no meaning to him.“ She doesn’t understand the fundamenta- listic interpretation of her religion and keeps wondering: „We read the same book, but it is like we wouldn’t“ she says, holding an imaginary book in her hands, cluelessly shaking her head.

Sevgi’s Tätowierung stellt den Mikro- und den Makrokosmos dar: „Ich glaube, dass schon im Kleinen das Große steckt.“ Am wichtigsten im Leben findet sie die Liebe: „Das bedeutet übrigens auch mein Name.“ sagt sie. Weiter geht’s…
Sevgi’s Tatoo shows the mikcro- and the macrocosmos: „I believe that even in the small things the big picture can be found“. Most important in life she considers love: „Besides, that’s what my name means.“ she says. Read more…

Früher hatte Sevgi gemeinsam mit ihrer Schwester einen kleinen Laden in dem sie Schmuck verkauft haben. Dann wollten sie gerne Kleidung dazunehmen, aber sie haben nicht das gefunden, was ihnen wirklich gefiel. So kam die Idee selbst Mode zu entwerfen. Den Schmuckladen haben sie aufgegeben, und sich ganz ihrem eigenen Label gewidmet. Autodidaktin ist Sevgi auch auf einem anderen Gebiet; täglich macht sie Yogaübungen: „Am Anfang hatte ich eine Videokassette, die ich nachgeturnt habe. Dann habe ich herausgefunden was gut für meinen Körper ist, und mir eine eigene Übungsreihe zusammengestellt.“
Years ago Sevgi and her sister owned a small shop, where they sold jewellery. Then they thought it would be nice to offer clothes as well, but they couldn’t find anything they really liked. So they decided to create their own designs. They gave up the jewellery-store and concentrated on their own label. Sevgi is an autodidact in another field as well: every day she practises yoga: „First I had a video cassette with lessions, which I followed. Than I found out what’s good for my body, and I composed my own workout.“

10 Comments

  • Annesphamily sagt:

    Oh my goodness, my middle daughter would l9ve this shop. She is always looking for new designs and also loves the older classic clothing look. Thank you for sharing with me today. Anne

  • Kathrin sagt:

    Wieder ein Mensch, der "sein Ding" gefunden und durchgezogen hat.
    Danke für Deinen Fund, wieder einmal.
    Du bereicherst uns mit schönen wahren Geschichten.

  • Liisa sagt:

    Klasse! Nicht lange fackeln, sondern einfach etwas wagen und machen. Eine interessante Frau mit Mut zum Risiko!

  • Anonym sagt:

    ich darf auch gerade hier leben..ohne finde die serie toll..spiegelt die vielfältigkeit der stadt wieder..und ich finde meine faszination dafür in deinen beiträgen wieder neu..:)Tebrikler!

  • hannapurzel sagt:

    Durch Zufall bin ich auf Deinen Blog gestossen…
    ICH BIN SOOOOOOOOOOO BEGEISTERT!!
    Eine Std. lese ich jetzt, und kann gar nicht aufhören :))
    Liebe Grüsse und WEITER SO!!!
    Bella

  • Liisa, seh ich auch so 🙂

  • smilla sagt:

    Bella, herzlichen Dank und herzlich willkommen! 🙂

    Liisa, und Kathrin, was mich besonders beeindruckt hat ist die Unaufgeregtheit von Sevgi darüber, dass sie alle nicht aus der Branche kommen; und aber ohne jede Überheblichkeit dann eben die Modelle zu machen, die sie so im Kopf haben. Unprätentiös, idas ist das Wort, das mir da einfällt.

    anonym, nun bin ich ja wieder neugierig und wüßte gerne, was du machst in Istanbul, wie lange du dort (schon/noch) lebst…

  • mona lisa sagt:

    Wie immer: spannend!!

  • Anonym sagt:

    Eine tolle Persönlichkeit! Und sie hat so ein schönes Gesicht :). Ich liebe deine Posts!

  • Katrin sagt:

    Irre, man sieht, daß sie Yoga macht, schöne Haltung.
    Yoga macht auch Platz im Kopf und schafft gute Voraussetzungen für einen freien Geist…

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