Liebe Leute…

…Symbolbild, entstanden in der Alanus Hochschule bei einer Kinder-Uni zum Thema Architektur

…ich, die sich im Entscheiden so schwer tut, die wankelmütigste Zaudererin (sagt man so?) unter der Sonne, überlege ob, nein, dass ich meinen Blog umbenennen möchte. (Und umziehen dann auch, weg von Blogspot auf eine eigene domain, längst überfällig.) Ich habe so viele Ideen für Namen gehabt inzwischen, so viele domains auf Verfügbarkeit, Namensähnlichkeit, unfreiwillige Gesinnungsassoziationen und alles mögliche andere überprüft, ich bin Menschen in meinem Umfeld und jenen, die ich um Rat angeschrieben habe, gehörig (und obendrein zu den falschen, weil späten Uhrzeiten) auf die Nerven gegangen und noch immer probiere ich immer neue Wort-Kombinationen aus. Wie so eine komplett Irre. Ich finde kein Ende. Ich habe mein brain gestormt, Refraimingtechniken angewandt, Wortsalate erstellt, Anagramme bemüht, Worte auf visuelle Schönheit getestet und allerlei derlei Dinge. Inzwischen ist der Punkt erreicht wo ich 1. überlege die Psyichatrie zu verständigen und mich 2. ernsthaft frage, was ich abends eigentlich machen soll, wenn endlich eine Name gefunden ist. Achso, ja, bloggen…

Aber bloggt man heutzutage überhaupt noch?? Wäre es nicht klüger das anders zu nennen? Herrje. Blöde Klugheit, steht nur im Weg herum.

Ich will jedenfalls gerne eine eigene Plattform beibehalten; nicht alles in den großen Content-Schluckern Instagram, Facebook und Co der Willkür anheim geben.

Ich hätte gerne einen Namen, der beschreibt, dass mich Menschen und Orte interessieren, dass ich die Welt als fragil und stabil zugleich ansehe, im besten Sinne, dass ich selbst mich auch fragil und stabil in sie hineinbegebe und dass mich eigentlich ganz ehrlich auch nichts anderes interessiert, als der Fragilität Platz zu geben, die Stabilität findet ihren Platz im Zweifel selbst, darauf kann man sich immerhin ein paar Meter lang verlassen.

Hätte vielleicht jemand eine Idee? Öh?

07.12.2018

16 Comments

  • Anna sagt:

    Nein, lass das lieber – die Psychiatrie weiß sicher auch keinen Namen! 😉 Ich wünsche dir viele inspirierende Impulse deiner Leser*innen! Mir ist leider nichts anderes mehr eingefallen…

  • jpr sagt:

    Weltenzauber?
    Den bringen Sie ja immerhin immer mit aus der Ferne und der Nähe

  • grain de sel sagt:

    Was passt auf ein Mal nicht mehr an *anders-anziehen*?

    Darin ist doch eigentlich alles beinhaltet, was Sie oben beschreiben: Ihr Interesse an dem *Anderen*, das sie sich dann *anziehen* und auf diese Weise versuchen, es sich und uns vertraut zu machen… sprich: die Fragilität in der Stabilität, die Neugier für Unbekanntes.

    Als ich meinen geschätztesten Ratgeber um Hilfestellung aufsuchte, in einer Angelegenheit, in der ich mir sehr unsicher war und das Hin-und-Her kein Ende finden wollte, gab er mir folgende Antwort: *Im Zweifel würde ich es immer lassen. Ist man sich sicher, braucht es kein langes Überlegen.*

  • Smilla_D sagt:

    Ach, der Namen stimmt in Wahrheit schon sehr, sehr lange nicht mehr für mich. Ich habe anders-anziehen angefangen mit deiner Idee, die sich sehr bald verändert hat. Am Anfang ging es mir tatsächlich darum Menschen auf der Strasse anzusprechen, die 'anders angezogen' waren. Dann habe ich begonnen, sehr kurze Texte dazu zu verfassen. Dann wurden die Gespräche länger mit den Menschen, die ich angesprochen habe, mein Blick und mein Interesse hat sich verändert, es ging gar nicht mehr so sehr um die Kleidung, das anziehen, sondern um etwas lebendiges in den Augen, eine Wachheit vielleicht, oder etwas seelenvolles, oder um es etwas einfacher auszudrücken, einfach etwas, das mich angesprochen hat.
    Die Kleidung ist tatsächlich immer mehr in den Hintergrund gerutscht; nicht dass sie mir egal gewesen wäre. Aber sie war manchmal auch einfach nur vorhanden; in der Öffentlichkeit bewegen sich die Menschen nun mal in Kleidung.
    Und für mich ging es immer mehr darum etwas über die Menschen zu erfahren; was sie bewegt, umtreibt, was sie tun, warum sie es tun und was ihnen wichtig ist im Leben.
    Immer wieder wurde mein Blog Modeblog genannt; ich fand diese Beschreibung immer sehr ungenau; schon ganz zu Anfang, als die Kleidung tatsächlich noch eine große Rolle gespielt hat.
    Denn gemeinhin wird Mode mit modern, Lifestyle, up-to-date sein assoziiert. Das ist auch alles ok und jedem der sich damit beschäftigt sei das alles von Herzen gegönnt. Allerdings habe ich mich bzw. meinen Blog nicht gut gesehen gefühlt damit. Ich habe angefangen immer Sätze mit 'Nicht' und 'Kein' zu wiederholen. Ja, der Blog heisst anders anziehen, aber es ist kein Modeblog, es geht nicht nur, oftmals überhaupt gar nicht um Kleidung. Ja, alle haben was an, aber alle essen auch, deswegen ist es ja auch nicht gleich ein Food-blog. Gut, das ist jetzt ein übertriebenes Beispiel, aber es spiegelt ganz gut die Leidenschaft wider, mit der ich versucht habe, das Bild geradezu rücken. Ich kann auch von Genervtheit sprechen, oftmals war ich einfach genervt von dem Missverständnis, der durch den Namen entstanden ist, es gab so viele posts die sich kein Stück um Kleidung drehten, aber der Stempel Modeblog ist immer da.

    Nun ist mir aber in all den Jahren, und es sind schon viele, nie ein Name eingfallen, bei dem ich gedacht hätte; ach, warum hab ich nicht diesen Namen damals gewählt.
    Auch mit anders-anziehen war es mir damals schwer gefallen; der Name war nicht einfach da, den hab ich auch ein bisschen zurecht konstruiert und war dann froh, dass ich endlich einen Namen hatte.
    Keiner der Namen, die ich zuletzt in Erwägung gezogen habe, die noch hier auf dem Tisch zu Auswahl liegen, hat mich überzeugt oder beruhigt. ich bin mit keinem Namen froh oder sicher, allerdings eben auch nicht mit anders anziehen.
    ich stimme also zu; es braucht kein langes überlegen, wenn sich die Gewissheit bei einer neuen Idee nicht einstellt; kein Heureka, jetzt hab ich's gerufen werden kann.
    Deswegen überlege ich also weiter. Bis es stimmt. Bis ich denke, ok, so passt es.
    Und um einen Kommentar der bei Instagram geschrieben wurde aufzugreifen; ja es ist nur ein Blog. Das stimmt und diese Aussage macht das ganze Rumgedenke auch sofort leichter. Trotzdem fehlt mir (wie immer) die Leichtigkeit, alle fünfe gerade sein zu lassen. Und dann ist es so; diese Art zu bloggen; rauszugehen, Menschen anzusprechen oder zu treffen, sich ihnen zu widmen, sie zu fotografieren, die Texte zu schreiben mit dem allerobersten Ziel, dass sich jeder der darin beschrieben wird, auch gesehen und wohl fühlt; das kostet alles wahnsinnig viel Zeit. Nun sind ja auch immer mehr posts dazugekommen, in denen es nicht mal mehr um einzelne Menschen geht, sondern um Orte oder was anderes. Kann sein, dass mir auch gerade deswegen der Name wichtig ist der oben drüber steht und Assoziationen weckt.
    Danke , grain de sel, für deinen Kommentar! Liebe Grüße smilla

  • Hallo smilla,

    Hallo!

    Vorab: Mein Blog ist derzeit noch offline, weil ich erst mal abwarten wollte, wie sich die DSGVO so auswirkt und ich kein tatsächliches Blogpublikum habe, sondern eher thematisch gefunden wurde. Aber das wird sich bald wieder ändern.

    Ich gebe Dir Recht: Der Name der Domain ist wichtig. Anders Anziehen habe ich deshalb oft als Karneval – Fotoblog empfunden, obwohl Du auch anderes leistest. Und vielleicht sogar noch völlig Neues (in der Blickrichtung) entdecken und im Blog veröffentlichen möchtest. Die Idee, mal Andere reflektieren zu lassen, finde ich klasse. Auch, sich von einer Plattform zu lösen. Ich selbst habe z. B. meinen eigenen Server, wo ich auch noch andere nützliche Sachen laufen hab. Meinen Kalender. Datenaustausch: z.B. Fotos speziellen Leuten zum Download anbieten… Da ist ne Cloudanwendung ganz praktisch.

    Ich hätte da auch noch mehr Platz, auf der Maschine. Bezgl. Backup ist auch alles geregelt. Und das hosten von Domainname für mich und meine Frau ist auch in meinem Portfolio. Ich biete das nicht professionell an, könnte aber im kleinen Rahmen eine Ausnahme machen.

    Falls Du Interesse hast, lass uns mal bezüglich Technik (was willst Du anbieten und wie) und letztlich auch dem entscheidenden Namen planen. Wenn Du magst. Rückmeldung auf: herbrand@gmx.de.

    Beste Grüße
    Frank

    • Smilla_D sagt:

      Hallo Frank
      danke für deinen Kommentar und auch dein Angebot der Unterstützung; das ist total nett! ich hab allerdings schon jemanden der meine Seiten betreut; ich hab eine berufliche homepage auf eigener domain.
      Deine Beschreibung warum der Name wichtig ist war mir großer Ansporn! Ich hab nun eine Lösung gefunden, hurra, endlich.

  • lisa kötter sagt:

    Eine meiner Töchter hat früher immer ein Lied gesungen, das für mich die Fragilität und gleichzeitig die Sicherheit, die Zugehörigkeit zur Erde und all ihren Bewohnern ausgedrückt hat. Ich erinnere mich nur noch an das Fragment: " Erde kleines Schaukelschiff, nussschalenklein…"
    Vielleicht kann das eine Anregung sein, falls sich bei Dir da auch was regt…:-)
    Menschenstern
    Bruchstücke
    ….
    Ach, beim Wörtersuchen kann ich so schlecht abstellen. Wenn was kommt, melde ich mich gern nochmal…
    Lieben Lisagruß!

    • Smilla_D sagt:

      ich hab das Lied gegoogelt, es hat so ein schönes Versmaß, man kann es direkt singen. danke für die Idee und das nachdenken.
      Ich hab jetzt eine Lösung, mit der ich froh bin, ist mir gestern plötzlich eingefallen. Ganz simpel 🙂

  • lihabiboun sagt:

    Ach sehr verehrte Frau Smilla, bitte nicht aufhören zu schreiben, zu bloggen, nachzudenken – wie auch immer Sie das nennen mögen ….
    Was mir sofort einfällt, wenn ich an Ihre Beiträge denke, ist, dass Sie andere Menschen ansehen, auf sie blicken und mit ihnen ins Gespräch kommen, mitfühlen. Viel Erfolg bei der Wortsuche!

  • Isabelle sagt:

    Ich blogge immer noch,zwar momentan eher weniger, dafür mehr für mich als für andere. Ich nutze das Bloggen als öffentliches Tagebuch, nicht mehr, nicht weniger.
    Dein Blog mag ich sehr, es ist erfischend autentisch und feinsinnig.
    Ein Name ist mir nicht direkt eingefallen, aber "angesprochen" kommt mir in den Sinn. Du spricht Menschen an, Orte und menschen sprechen dich an, usw.
    Oder irgenswas wie "kleine Neugier, große Welt".

    Kreativer bin ich gerade auch nicht. Ich hoffe nur, du bleibst uns (auf welcher Domain auch immer) noch lange erhalten. Ich lese deine Beiträge sehr gerne.

    Liebe Grüße
    Isabelle

    • Smilla_D sagt:

      Liebe Isabell, danke sehr, das freut mich alles! Ich hab tatsächlich nun eine Lösung gefunden und bin echt froh, dass die Grübelei ein Ende hat. Und Platz für andere Gedanke ist.

  • Konzertheld sagt:

    Hallo smilla, schön zu lesen, dass du noch Interesse am Bloggen hast! Und es freut mich, dass sich auch das Namensproblem inzwischen wohl gelöst hat. Da bin ich gespannt, wie es weitergeht – dein Blog ist schon so viele Jahre in meinem Reader und ich habe ihn immer gern gelesen, wenn auch mal mehr, mal weniger Kommentare hinterlassen. Einzelne Menschen oder überhaupt Menschen hin oder her hast du doch immer Geschichten erzählt, denen ich gerne gefolgt bin. 🙂

  • Tanja sagt:

    Liebe Smilla,

    vergiss bitte nicht, die neue Domain auf alle Ewigkeiten mit der alten zu verlinken! Ich schaue zwar nur alle Jubeljahre in deinen Blog, aber wenn ich es tue, dann freue ich mich immer sehr über deine Beiträge. Die Domain anders-anziehen.de hat sich über die Jahre so eingeprägt, sie fließt wie von selbst in die Tasten. Ich könnte mir gar keine neue URL merken! Bitte mach weiter so, ich liebe deine Geschichten.

    Liebe Grüße
    Tanja

  • Astridka sagt:

    Gerade zufällig wiedergefunden, gefreut, aber keine Idee! Aber den unbedingten Wunsch, wieder von dir zu lesen.
    Ein gutes Neues Jahr!
    Astrid

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