Dabei war ihr Leben keineswegs immer leicht: 1946 ist Frau Z., die aus Polen stammt, aus der Kriegsgefangenschaft nach Augsburg gekommen, weil ihre Schwester dort lebte. 10 Monate hatte sie zuvor in einem Arbeitslager in der Lüneburger Heide verbracht.
Vor kurzem hat Frau Z. ihren 90. Geburtstag gefeiert: „Acht Tage lang.“ Sie hat einen großen Bekannten- und Freundeskreis und so kamen alle mal vorbei: die Nachbarn im Haus, die Segelflieger, die Nachbarn in der Strasse, Freundinnen. Ihr Mann ist vor 10 Jahren verstorben. Weit über 50 Jahre waren die beiden ein Paar. Ihre gemeinsame Leidenschaft war das Segelfliegen, aber am liebsten sind sie zusammen gereist.
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Despite the fact, that her life hasn’t been easy and comfortable at all times. In 1946, Mrs. Z., who is from Poland, came to Augsburg after she was released from war captivity. Before this she spent 10 months in a work camp in Lunenbug Heath.
A short while ago Mrs. Z. celebrated her 90th birthday: „For 8 days.“ She’s part of a big circle of friends and acquaintances and a lot of them came over, one after another: the neighbours, the glider friends, old friends…
Her husband died 10 years ago. For more then 50 years they’ve been living together. They shared their passion for gliding, but most they enjoyed travelling together.
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Irgendwann wurde ihr Mann krank und sie konnten nicht mehr reisen. „Als dann der April kam, das war schlimm. Wir haben beide geweint. Aus Fernweh.“ Ihre letzte gemeinsame Flugreise haben sie nach Cuba unternommen. „Und weil mein Mann unbedingt noch mal in die Berge wollte, bin ich mit ihm nach Österreich gefahren. Aber dann habe ich gesagt, es geht nicht mehr, das ist zu riskant.“
Wenn Frau Z. noch mal verreisen könnte, dann würde sie am liebsten nach Ungarn fahren, in eines der Bäder, wo sie so oft mit ihrem Mann zusammen war.
„Nun haben wir aber wirklich lange geratscht, wir beide“ sagt Frau Z. zum Abschied. Ich bedanke mich bei ihr und frage, was sie noch so vorhat heute: „Oh, ich mach mir jetzt was zu essen und dann guck ich Formel 1. Ich liebe die Formel 1.“
But there came a day, when her husband got sick and they couldn’t travel anymore. „When it turned to be April we had a really hard time. Both we were crying. Because of itchy feet.“ Their last Airline trip took them to Cuba. „And my husband definitely wanted to see the mountains for the last time. So I went to Austria with him. But then I told him, that it was too risky and we stopped travelling.“
If Mrs. Z. herself could travel once more, she’d like to visit hungary again. The bathhouses, where she has been with her husband so many times.
„Well, now we’ve been talking quite a longe time, the both of us.“ Mrs. Z. finally says and I thank her for telling me so many things. I ask what she’s going to do today: „Im going to fix me some food now and then I’ll watch Firmula 1. I love Formula 1.“
so eine süße dame hast du gefunden!!
das gesicht, die kleidung mit den farbtupfern und die geschichte erst…die rührt mich sehr, denn mein prinz 🙂 & ich verreisen auch sehr gerne, ebenfalls mit einem wohnwagen…und manchmal auch mit dem flugzeug. manchmal auch 2mal im jahr…da wünscht man sich echt, das könnte ewig so weitergehen.
wie schön, dass die dame sich das leben auch allein weiter schön macht, formel 1 ist doch klasse ;))
liebe grüße nochmal von dornrös*chen!
eine bemerkenswerte Frau . Danke das wir sie durch dich etwas kennenlernen durften .
Best!
Mein Bruder war mal begeisterter Segelflieger – fällt mir gerade so ein…
Frau Z. ist bezaubernd!
obwohl ihre augen etwas müde sind – haben ja auch viel gesehen in lauf eines so langen ereignisreichen lebens – strahlt frau z. so viel zufriedenheit aus, und einen kleinen schalk im lächeln kann ich auch entdecken. eine schöne geschichte liebe smilla, ich werde die augen aufhalten. mit ihren roten schuhen und dem roten hut ist sie eine augenfällige erscheinung. lieben gruß von sabine
Ein tolles Portrait!
eine für dich bestimmt sehr erfüllende Begegnung von der du noch lange zehren kannst. Eine tolle Frau, es ist Gnade wenn man in diesem Alter noch so fit ist. Großartig.
Ich vergleiche das mit meiner Mutter, die "erst" 88 Jahre alt ist und überhaupt nichts mehr mitbekommt—leider
LG Ute
Ich sag mal ein herzliches dankeschön in die Runde an alle, danke für eure netten Kommentare!
SO schön! (Um die Ecke war der Waschsalon von Frau Karkosch http://www.vorspeisenplatte.de/speisen/2007/08/der-kleine-waschsalon-in-der-altstadt.htm )
Klasse Fotos und tolle Geschichten die das Leben (halt so) schreibt!
Danke dafür – Frau-Irgendwas-ist-immer
Über das Segelfliegen hätte ich doch noch gerne mehr erfahren. Bin selber Segelfliegerin und es gibt in Deutschland leider nur soo wenig weibliche Segelflieger, dass es immer schön ist von andern zu hören 😉
wunderschön formuliert, wunderschön fotografiert. danke für den tollen artikel.
Herzlichen Dank für das Portrait dieser wunderbaren Dame. Ich habe es, wie Ihre vorhergehenden Artikel, mit grossem Genuss gelesen.
anonym: oh, sie ist nicht selbst geflogen (zumindest nicht offiziell) aber sie hat es trotzdem immer geliebt und ist den Segelfliegern eben auch heute noch in Freundschaft verbunden.
kaltmamsell ich habe da in der strasse ein ganz altes schild "Heißmangel" gesehen, da geh ich nochmal vorbei… wo es hinfürhrt… Die Dame ist ja leider verstorben, wie ich bei dir gelesen habe.
Als 14jährige im Arbeitslager? O tempora, o mores…
Frau Z. hat jenes sonnige Gemüt, das einen 100 Jahre alt werden lassen kann. Beneidenswert.
Wolfram: wieso 14? 21 oder 22 war sie da. Was es auch nicht besser macht.. Und mit dem Gemüt hast du vielleicht und hoffentlich recht!
Stimmt, ich hab mich irgendwo verrechnet. Mathe-LK… 😯
Ich kenne einige Leute, schon von Berufs wegen, die "hoch in die 89" sind, wie man in meiner Heimat sagt, und noch aktiv und munter – die haben alle eine ähnliche Gemütsverfassung.
What a beautiful lady, and the joy of living that she shows!