Blond vénitien

Vincent ist Franzose und lebt in Paris. Er ist einer der Männer, die ich beim Rot­haarigen-Tag in Breda fotografiert habe. Auch wenn er selbst sich bisher nicht unbedingt als 100prozentigen Rothaarigen bezeichnet hat, sondern den Begriff ‚blond vénetien‘ verwendet. Was aber ist denn eigentlich so richtig rothaarig, fragen wir uns gegenseitig. „Ich denke die Rot­haarigen sind eine große Familie mit allen möglichen unterschiedlichen Rottönen. Das ist das Schöne am großen Gruppenbild, zu dem der Initiator des Tages immer einlädt.“ schreibt Vincent mir später in einer mail. In Breda, zwischen all den anderen Rothaarigen hat er sich sehr wohl gefühlt: „Da war ich genauso ein Rot­haariger wie die anderen auch.“
In Paris arbeitet er als Techniker in einem Umweltbüro, das sich hauptsächlich mit Wasser und Abwasser beschäftigt. „Ich denke, Wasser ist eins der wichtigsten Themen auf der Welt. Ich wollte immer in einem Land arbeiten, in dem Wasser ein grundlegendes Problem darstellt. Nun arbeite ich noch immer in Frankreich, aber vielleicht kann ich eines Tages meine Entwicklungen in anderen Ländern aus­probieren.“ Neben Wasser erachtet Vincent Glück und Gelassenheit auf der Welt als zentral und wichtig im Leben.

 

Vincent ist mit seiner Freundin Laura nach Breda gekommen, die Fotografin ist. Rote Haare sind ihre Leidenschaft, und so arbeitet und experimentiert sie mit dem Thema. Nicht ohne Stolz kann ich be­richten, dass auch ich bei ihrem Projekt partizipieren durfte, wenngleich ihre An­weisungen einzuhalten gar nicht so einfach war. Sobald Laura diese Arbeit präsentiert werde ich es hier verkünden.
Die rothaarige Frau in der Bildmitte ist übrigens Eva aus Halle, die mich am Tag zuvor mein allererstes Breda-Foto hat machen lassen.

7 Comments

  • Vincent wirkt wie ein Gesamtkunstwerk auf mich. Als hätte ihn eine Maskenbildnerin für einen Film perfekt zurechtgemacht. Gleich fällt die erste Klappe…

    Sehr schön!

  • T. sagt:

    Vincent erinnert mich, rein äußerlich, ein wenig an Ghandi. Seine schlichte Kleidung unterstreicht seine Bodenständigkeit.

  • croco sagt:

    So hat Carlo Crivelli Maria Magdalena gemalt.
    Nur sind die Haare nach hinten gebunden.

  • Klickerklacker sagt:

    Heute vor 2 Jahren -also 2009- gab es nur einen Post im ganzen September…weißt du noch warum?
    Was aber echt zum schießen ist, ist die Qualität der Bilder damals…Trotzdem freuen sich alle auf den Bildern, dich zu sehen.
    Wie immer macht es Riesenspaß zu stöbern…das ist mein Bunter Ernst(28.9.2010), liebe Smilla!
    Immer wieder Danke! Tausend Dank!

  • Oona sagt:

    Was für Haare!
    Aber ehrlich. Das ist besimmt sehr aufwendig die Haare zu pflegen.
    Den Text lese ich wenn ich Zeit habe.
    Lieben Gruß
    Oona

  • smilla sagt:

    croco; schöner Hinweis, stimmt 🙂
    hier der link zum bild

    Maria Magdalena von Carlo Crivelli

    Klickerklacker; ja, ich weiß sehr genau, warum ich im September nur einen Post geschrieben habe. Ich habe damals geheiratet. Das ging vor.
    🙂

    Der bunte Ernst war ja übrigens einer der Posts, die ein wenig außer der Reihe sind:

    Bunter Ernst

    lag mir aber sehr am Herzen.
    Ja, und ich sehe auch, dass sich die Bilder verändert haben. (Mein Blick hat sich ja auch verändert.) Danke!

  • croco sagt:

    In dem Roman " Die grosse Liebe" von Hanns Josef Ortheil geht es um die Liebe eines Journalisten zu einer rothaarigen Meeresbiologin, die diesem Bild ähnelt.
    Und an das Buch und das Bild dachte ich, als ich das Foto sah.
    Wunderschöne Liebesgeschichte übrigens, etwas kitschig, aber nur etwas.

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